
Die Umfragen der letzten Wochen und Monate waren ja schon düster, nun ist es noch schlimmer gekommen. Nur 23 Prozent für die SPD - so wenig gab's noch nie bei einer Bundestagswahl. Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier übernimmt noch am Wahlabend die Verantwortung und konstatiert einen "bitteren Tag für die deutsche Sozialdemokratie."So richtig will er den Kopf aber nicht hinhalten: Im nächsten Atemzug kündigt er an, den Fraktionsvorsitz übernehmen zu wollen: "Wir werden auch diese Krise überstehen."Foto: Getty

Auch Parteichef Franz Müntefering erklärt sich zunächst bereit, im Amt zu bleiben, inzwischen hat er seinen Rückzug angedeutet. Das ist nur konsequent: Nach dem Wahldebakel kann und will die SPD nicht sofort zur Tagesordnung zurückkommen.Foto: dpa

Finanzminister Peer Steinbrück spricht bereits von einem notwendigen Generationenwandel, warnt aber vor Selbstzerfleischungsprozessen in der Partei.Steinbrück muss sein Ministeramt abgeben - auch hat er es nicht geschafft, ein Direktmandat zu erringen. Den Kreis Mettmann-Süd gewann eine CDU-Politikerin. Immerhin: Peer Steinbrück ist über die Landesliste abgesichert.Foto: dpa

Auch Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Thierse verliert sein Direktmandat - allerdings nicht an die CDU, sondern an seinen Konkurrenten von der Linkspartei.Foto: ddp

Nach dem Absturz der CSU bei der Landtagswahl 2008 dachte sich mancher in der CSU, es geht nicht schlimmer. Falsch: Parteichef Horst Seehofer muss seinen Anhängern nun das schlechteste CSU-Ergebnis aller Zeiten verkaufen.Für viele in der Partei steht fest, dass die FDP-Schelte in der bayerischen Koalition zum Rohrkrepierer geworden ist. In der Partei wird nun die Frage diskutiert werden, ob etwas mehr Teamarbeit bis zur nächsten Wahl in drei Jahren der Partei nicht gut tun würde. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann erinnert den Parteivorsitzenden am Wahlabend: "Politik ist ein Mannschaftssport!"Foto: dpa

In seiner Rolle als Spitzenkandidat ist der Oberbayer Peter Ramsauer in den letzten Wochen kaum aufgefallen. Sicher, auf dem einen oder anderen Plakat war er abgebildet, mit seinem immer-braunen Teint und einem Zahnpastalächeln. Nach dem historisch schlechten Wahlergebnis wird auch er sich Fragen gefallen lassen müssen.Foto: ddp

Bei der Europawahl konnte die CSU mit ihrem Wahlslogan "Für ein starkes Bayern in Europa" noch punkten - und dachte, das würde wenige Monate später im Bund noch einmal ziehen. Von wegen.CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt, Chef-Organisator des Wahlkampfes hat sich verschätzt. Auch die zahlreichen Plakate mit ihrem Shootingstar "KaTe" Guttenberg konnten das Ruder nicht mehr herumreißen.Foto: dpa

Sie fahren ein Rekordergebnis ein - und verlieren trotzdem. Bündnis 90/Die Grünen hat das Ziel, drittstärkste Partei zu werden, weit verfehlt: Obwohl die Partei noch nie so viele Sitze im Bundestag hatte wie nach dieser Wahl, ist sie noch hinter der Linkspartei die fünft stärkste - und damit kleinste - Kraft im Bundestag."Jetzt geht es gegen Schwarz-Gelb, gegen die Radioaktiven", macht Spitzenkandidat Jürgen Trittin seinen Parteianhängern am Wahlabend Mut.Foto: dpa

Soll er erst einmal lachen oder doch lieber in Tränen ausbrechen? Cem Özdemir, Parteivorsitzender der Grünen, verliert im Wahlkreis Stuttgart I gegen seinen CDU-Konkurrenten und verpasst somit den Einzug in den Bundestag. Er ist über die Landesliste nicht abgesichert.Foto: dpa