Bundestagswahl:Koch: Rot-Rot im Bund möglich

Roland Koch glaubt den Parolen der SPD nicht: Er hält eine Koalition zwischen Linkspartei und SPD im Bund für sehr wahrscheinlich - Im Zweifel auch mit Andrea Nahles als Kanzlerin.

Der hessische Ministerpräsident Koch unterstellt der SPD, ein Bündnis mit der Linken auf Bundesebene zu beabsichtigen. Dem Versprechen der SPD, nicht mit der Linken zu koalieren, traue er nicht, sagte Koch dem Wiesbadener Kurier . Koch: "Die SPD ist eher bereit, ihre machtpolitischen Ziele zu verwirklichen als Festlegungen bezüglich des Koalitionspartners einzuhalten."

Koch geht fest davon aus: Ist einmal die Chance für ein linkes Regierungsbündnis vorhanden, werde dieses auch gebildet - Beteuerungen von SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier zum Trotz. Im Zweifel würde die SPD auch die zum linken SPD-Flügel gehörende und stellvertretende Vorsitzende Andrea Nahles zur Kanzlerin wählen.

Lafontaine schliesst Rot-Rot-Grün aus

Dagegen sagte der Vorsitzende Oskar Lafontaine der Dortmunder Ruhr Nachrichten: "Rot-Rot-Grün ist keine Option für den Bund - auch nicht für die Linke". Die unter Rot-Grün entstandenen Entscheidungen könne die Linke nicht mittragen.

Der aktuellen Bundesregierung warf er vor, die Wahlversprechen gebrochen zu haben. Dennoch ziehe Lafontaine eine Fortsetzung der großen Koalition gegen ein mögliches schwarz-gelbes Bündnis vor. Mit einer Koaliton aus Union und FDP würden diejenigen regieren, deren Politik die Finanzkrise erst möglich gemacht habe.

Weiter sprach sich Lafontaine für ein Abzugsdatum der Bundeswehr aus Afghanistan aus. Die Ziele der Internationalen Gemeinschaft seien mit Soldaten nicht zu erreichen. Lafontaine: "Diesen Kampf kann man nicht gewinnen (...) Zumindest sollte man jetzt ein festes Abzugsdatum nennen - etwa 2010 oder 2011".

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