Wer Wahlen für eine rationale Angelegenheit hält, bei der Wählerinnen und Wähler ihr Kreuz strikt an den eigenen Interessen orientieren, der lag vermutlich schon immer daneben. Aber in jüngster Zeit häufen sich die Beispiele, bei denen die Wählenden für eine Partei stimmten, aber zugleich gegen sich selbst. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hat dargelegt, dass eine neoliberale, antieuropäische und protektionistische Politik, wie sie die AfD vertritt, vor allem weniger gut ausgebildeten Menschen mit geringem Einkommen aus strukturschwachen Gegenden schaden würde – also der Klientel, die besonders häufig AfD wählt.
Wahlverhalten:Warum wählen Menschen Parteien, die ihnen schaden?
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Angst, Wut, Enttäuschung: Bei vielen ist der Blick auf die Politik von negativen Gefühlen geprägt. Aber was ist mit Nähe – und Hoffnung? Über die emotionale Ausgangslage zur Bundestagswahl.
Von Wolfgang Janisch, Karlsruhe

Demokratie:„Nicht immer nur von Krise sprechen“
Wenn niemand mehr an eine bessere Zukunft glaubt, leidet die Demokratie, warnt der britische Politologe Jonathan White. Die Politik müsse dem Untergangsgerede rechter Populisten Visionen entgegensetzen.
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