Süddeutsche Zeitung

Bundestagswahl 2013:Trittin will Spitzenkandidat der Grünen werden

Klare Ansage: Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin will seine Partei in die Bundestagswahl führen. Mit wem er das Spitzentandem bildet, ist ihm egal. Trittin machte auch eine Aussage zu einer möglichen schwarz-grünen Koalition im Bund.

Jürgen Trittin wird wie Parteichefin Claudia Roth für die Spitzenkandidatur der Grünen zur Bundestagswahl 2013 zur Verfügung stehen. "Ich trete an und möchte einer der beiden Spitzenkandidaten von Bündnis 90/Die Grünen sein", sagte der Fraktionsvorsitzende dem Spiegel.

Trittin machte auch eine Aussage zu einer möglichen Schwarz-Grünen Koalition im Bund. Einem Bündnis seiner Partei mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) nach der Bundestagswahl erteilte er eine Absage. "Für eine solche Koalition gibt es keine Basis", sagte er. Merkel sei "in der Europapolitik nicht in der Lage, sich auch nur ansatzweise rechtzeitig in der eigenen Koalition durchzusetzen".

Nach Roth ist Trittin damit der zweite Grünen-Politiker, der sich klar zur Spitzenkandidatur bekennt. Bislang war nur klar gewesen, dass die Grünen zwei Kandidaten ins Rennen schicken wollen - davon mindestens eine Frau. Welche Dame er selbst favorisiere, wollte Trittin nicht sagen: "Mit allen Frauen, über deren Kandidatur bisher spekuliert wird, kann ich gut zusammenarbeiten."

Jede Kandidatin müsse sich aber wie er "einem demokratischen Votum der Partei stellen", etwa durch eine Urwahl, sagte Trittin. Für diesen Fall schloss er auch sein eigenes Scheitern nicht aus: "Vielleicht will die Partei auch zwei Frauen an der Spitze. Ich bin als Mann nicht gesetzt."

Roth hatte schon im März angekündigt, dass sie Spitzenkandidatin werden wolle. Im Gespräch sind auch Fraktionschefin Renate Künast und die Vizepräsidentin des Bundestags, Katrin Göring-Eckardt. Nach Ansicht der baden-württembergischen Landtagsfraktionschefin Edith Sitzmann sollte Eckardt mit Trittin in die Bundestagswahl ziehen. "Das ist ein Spitzenteam, das unsere Positionen in der Breite vertritt und mit dem wir für die Wähler personell ein gutes Angebot haben", sagte sie.

Einen Mitgliederentscheid über die Kanzlerkandidaten lehnte Sitzmann ab, dies würde nur zu einem parteiinternen Wahlkampf führen. "Wir sollten unsere Energie eher auf inhaltliche Arbeit konzentrieren als auf Personalfragen. Das tut uns als Partei gut und kommt auch außen gut an."

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