Bundestag:FDP will nicht mehr neben der AfD sitzen

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Aus ihren Reihen kommt nun der oder die Vorsitzende des Innenausschusses: die AfD-Fraktion, hier in einer Aufnahme von 2018. (Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa)

Im Bundestag sind Debatten über die künftige Sitzordnung entbrannt. Die FDP würde gerne in die Mitte umziehen, um den Nachbarn am rechten Rand, die Fraktion der AfD, loszuwerden.

Von Markus Balser, Berlin

Vier Jahre saß Marco Buschmann neben diesen Nachbarn. Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion weiß, was das bedeutet. Die AfD-Abgeordnete Beatrix von Storch beschimpfte ihn schon mal als Terroristen. "Wir hören ja nicht nur das, was die AfD in die Mikrofone sagt", erzählte Buschmann kürzlich. "Wir hören auch das Getuschel und Gezische der Abgeordneten. Es ist schwer, diese Sprüche zu ertragen."

Ziemlich gerne würde die FDP nach Angaben aus Parlamentskreisen die Sitzordnung im Parlament verändern und mit der Union tauschen. Bislang sitzt die AfD von der Regierungsbank aus gesehen am äußerst rechten Rand, dann folgen FDP, Union, Grüne, SPD und Linke. Am liebsten wäre der FDP also der Platz in der Mitte. Doch die Union lehnt einen Tausch ab. "Die jetzige Sitzordnung ist die traditionelle und sie hat sich bewährt", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Michael Grosse-Brömer. Sie solle beibehalten werden.

Schon 2017 wollte die FDP umziehen

Vergangene Woche ließ der sogenannte Vorältestenrat erst mal alles beim Alten. Das Gremium aus den neuen Parlamentarischen Fraktionsgeschäftsführern und dem bisherigen Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble (CDU) konnte sich nicht auf einen neuen Sitzplan einigen. In der konstituierenden Sitzung des Bundestages am 26. Oktober sitzt die FDP damit wieder neben dem ungeliebten Nachbarn. Die Diskussion würde aber wohl wieder losgehen, falls SPD, Grüne und FDP eine Ampelkoalition bilden, heißt es aus dem Bundestag. Denn wenn der neue Bundestag die Arbeit aufgenommen hat, kann er eine andere Sitzordnung mit Mehrheit beschließen.

Die Querelen um die Sitzordnung - und damit auch um gute Plätze vor den Kameras - haben Tradition. Schon 2017 hatte die FDP vergeblich versucht, im Parlamentshalbrund umzuziehen. Als die Grünen 1983 erstmals in den Bundestag einzogen, wollte die Union sie an den linken Rand verbannen. Doch die Grünen setzten sich durch und zogen in die Mitte des Parlaments ein.

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