Darf man den deutschen Bundeskanzler den Mann mit der Glatze nennen? Hinter scheinbar einfachen Fragen verbergen sich manchmal komplexe Erörterungen. Einerseits kann Olaf Scholz ja nichts dafür, dass ihm seine Haarpracht aus Juso-Zeiten auf dem langen Weg ins Kanzleramt allmählich abhandenkam. Und der Umstand, dass er mit 63 Jahren nicht mehr aussieht wie ein 23-Jähriger, sollte weder erstaunen noch in den Betrachtungen seiner gegenwärtigen Arbeit eine Rolle spielen. Andererseits ist die politisch korrekte Haltung, wonach es auf Äußerlichkeiten nicht ankommt, eben auch eine Haltung, die sich nicht alle Menschen leisten können.
Gehörlose und die neue Bundesregierung:Olaf Scholz, der Mann mit der Glatze?
Lesezeit: 4 min
Wer in Gebärdensprache kommuniziert, weiß, es ist eine irritierend ehrliche und oft auch schonungslose Sprache.
(Foto: Annegret Hilse/Reuters)In der Gebärdensprache ist Gerhard Schröder "der Schwankende", Angela Merkel "merke". Und ihr Nachfolger? Über eine irritierend ehrliche Sprache und die schwierige Namensfindung für das neue Kabinett.
Von Boris Herrmann, Berlin
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Gesundheit
Wie ich meinen Ängsten den Kampf ansagte
Liebeskummer
"Wir können unseren Herzschmerz abschwächen"
Planetare Grenzen
Wann ist Weltuntergang?
Feminismus
Gute Feministin, schlechte Feministin
Altkanzler
Schröders Rückzug kann ein schlechtes Zeichen sein