Bundestag:Ex-AfD-Abgeordneter tritt Zentrumspartei bei

Die katholische Deutsche Zentrumspartei, ist überraschend wieder im Bundestag vertreten. Der Bundestagsabgeordnete Uwe Witt, der im Dezember wegen deren strammen Rechtskurses aus der AfD ausgetreten war, ist in die Partei eingetreten, der heute nach eigenen Angaben 300 Mitglieder angehören. 1870/71 gegründet, war die Zentrumspartei im Kaiserreich und in der Weimarer Republik eine sehr einflussreiche demokratische Partei und stellte mehrere Reichskanzler und Minister, darunter Heinrich Brüning, Wilhelm Marx und Matthias Erzberger. Im Juli 1933 löste sie sich auf. Mit der Gründung der CDU als überkonfessioneller Sammlungspartei verlor das Zentrum nach dem Zweiten Weltkrieg den größten Teil seiner Basis. Seit Mitte der 1950er-Jahre war es lediglich eine Kleinpartei. Der Generalsekretär der Deutschen Zentrumspartei, Christian Otte, begrüßte den Beitritt: "Die Deutsche Zentrumspartei ist hocherfreut, seit 1957 endlich wieder einen Bundestagsabgeordneten in den eigenen Reihen begrüßen zu dürfen", heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung vom Dienstag.

© SZ vom 19.01.2022 / KNA, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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