Bundespräsidentenwahl:Linke nominieren eigenen Kandidaten

Jetzt ist es offiziell: Die Linke schickt einen eigenen Kandidaten ins Rennen um das Amt des Bundespräsidenten - den ehemaligen "Tatort"-Kommissar Peter Sodann.

Die Linke hat den Schauspieler Peter Sodann als Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten nominiert. Die Nominierung sei per Akklamation erfolgt, sagte Fraktionssprecher Hendrik Thalheim in Berlin.

Bundespräsidentenwahl: Der ostdeutsche Schauspieler Peter Sodann will auf die politische Bühne.

Der ostdeutsche Schauspieler Peter Sodann will auf die politische Bühne.

(Foto: Foto: ddp)

Sodann tritt damit am 23. Mai kommenden Jahres gegen Amtsinhaber Horst Köhler und die SPD-Kandidatin Gesine Schwan an. Der ostdeutsche Schauspieler wollte bereits 2005 zur Bundestagswahl für die PDS kandidieren. Er zog die Kandidatur jedoch zurück, nachdem klar wurde, dass er dafür die Kommissar-Rolle hätte aufgeben müssen. Inzwischen ist Sodann im "Tatort" pensioniert.

Der 72-Jährige gilt als Zählkandidat, er hat keine realistischen Chancen auf das Amt. Denn in der Bundesversammlung ist im ersten und im zweiten Wahlgang die absolute Mehrheit von mindestens 613 der 1224 Mitglieder nötig. Erst im dritten Wahlgang reicht die einfache Mehrheit.

Jedoch könnten sich mit der Bewerbung Sodanns die Chancen für Schwan verschlechtern, die auf Stimmen von der Linken angewiesen ist. Möglich ist aber, dass Wahlleute der Linken in einem zweiten oder dritten Wahlgang der Hochschulprofessorin ihre Stimme geben. Auch Bundespräsident Köhler muss somit um sein Amt bangen, da Union und FDP als Unterstützer seiner Wiederwahl in der Bundesversammlung nur über eine dünne Mehrheit verfügen.

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