Joachim Gaucks Karriere in Bildern:Versöhner mit neuer Aufgabe

Der Pastor, Bürgerrechtler und Stasi-Aufklärer Joachim Gauck bewegte Deutschland schon bevor er Bundespräsident wurde. Seine Karriere in Bildern.

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Joachim Gauck

Quelle: ap

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Pastor, Bürgerrechtler und Stasi-Aufklärer Joachim Gauck bewegte Deutschland schon bevor er Bundespräsident wurde. Seine Karriere in Bildern.

Joachim Gauck nennt sich selbst einen "linken liberalen Konservativen" und einen "aufgeklärten Patrioten". Er gilt als Politiker, der über politische Grenzen hinweg agiert. Seit zwei Jahren ist der 74-Jährige deutscher Bundespräsident.

German presidential candidate Joachim Gauck delivers a speech in Berlin

Quelle: Reuters

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Joachim Gauck - das Bild zeigt ihn bei einem Auftritt bei der ersten Präsidentschaftskandidatur - wurde 1940 in Rostock geboren. Sein Vater wurde für einige Jahre in ein sibirisches Lager deportiert. Später, als evangelischer Pfarrer, erlebte Gauck, wie das Regime brutal gegen Kirchenmitglieder vorging. Als sich 1989 in der Bevölkerung der Widerstand gegen die DDR-Führung formierte, führte Gauck als Sprecher des Neuen Forums in Rostock Demonstrationen an.

Podiumsgespräch zum 70. Geburtstag von Joachim Gauck

Quelle: ag.dpa

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In dieser Zeit lernte er auch Angela Merkel kennen. "Wir mögen uns, aber wir sagen Sie zueinander", beschrieb Gauck kürzlich ihr persönliches Verhältnis. Zu seinem 70. Geburtstag im Januar 2010 (s. Bild, mit Merkels Mann Joachim Sauer) verbreitete die Kanzlerin noch wahre Hymnen auf Gauck. Er sei ein "Freiheitsdenker, Versöhner, Einheitsstifter und Demokratielehrer", sagte sie damals. Für das Amt des Bundespräsidenten schickte sie kurz darauf dennoch den niedersächsischen Ministerpräsidenten und CDU-Vize Christian Wulff ins Rennen.

GAUCK UND THIERSE BESUCHT GAUCK-BEHÖRDE

Quelle: ag.dpa

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Gaucks Name war lange vor allem mit der Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit verknüpft. Von 1990 bis 2000 leitete der frühere Pastor die nach ihm benannte Stasiunterlagen-Behörde. In dieser Zeit war er das bekannteste Gesicht der DDR-Demokratiebewegung. Das Bild zeigt ihn und den damaligen Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse 1998 mit Papierresten ehemaliger Stasi-Akten.

REVEREND JOACHIM GAUCK ADDRESSES PARLIAMENT IN BERLIN

Quelle: ag.rtr

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Danach wurden ihm verschiedene politische Ämter angeboten - er lehnte ab. Als brillanter Redner war Gauck im In- und Ausland aber weiter gefragt. Hier spricht er am 9. November 1999, dem 10. Jahrestags des Mauerfalls, im Bundestag. Joschka Fischer und Gerhard Schröder hören zu.

German presidential candidate Joachim Gauck sits next to his partner Daniela Schadt before his speech in Berlin

Quelle: rtr

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Anfang 1990 trennte sich Gauck von seiner Ehefrau. Drei seiner vier Kinder waren schon vor der Wende aus der DDR in den Westen ausgereist. Joachim Gauck lebt heute mit der Journalistin Daniela Schadt (Bild) zusammen.

Wahl des Bundespraesidenten

Quelle: ddp

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Vor knapp vier Jahren unterlag Gauck dem CDU-Politiker Christian Wulff bei der Bundespräsidentenwahl nach einer stundenlangen Zitterpartie. Nachdem Wulff Anfang 2012 wegen des Verdachts der Vorteilsannahme zurücktreten musste, bekam Gauck seine zweite Chance. Am 18. März 2012 wurde er zum deutschen Staatsoberhaupt gewählt.

Gauck auf Staatsbesuch in Frankreich

Quelle: Wolfgang Kumm/dpa

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Gauck hat vor allem auf Staatsbesuchen versöhnliche Gesten gefunden. Im September 2013 besuchte er mit dem französischen Präsident François Hollande und dem Überlebenden Robert Hebras die Gedenkstätte Oradour-sur-Glane in Frankreich. Im Juni 1944 hatte eine SS-Einheit 642 Bewohner des Dorfes ermordet.

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Zuletzt bat Gauck in Griechenland um Vergebung für deutsche Kriegsverbrechen - hier bei Holocaust-Überlebenden in der Synagoge von Ioannina.

Gauck bei Münchner Sicherheitskonferenz

Quelle: dpa

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Gauck, der lange ausschließlich mit den Begriffen "Freiheit" und "Versöhnung" in Zusammenhang gebracht wurde, hat inzwischen ein neues Thema gefunden. Bei einer viel beachteten Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz im Januar 2014 machte er ein ihm wichtiges Anliegen klar: Deutschland müsse sich international mehr engagieren und dürfe sich nicht hinter seiner Geschichte verstecken.

© Süddeutsche.de/liv
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