Bundespräsident reist durch Russland:Wulff sucht den besten Weg

Vom Kreml bis in die Provinz: Christian Wulff besucht als erster Bundespräsident seit acht Jahren Russland und nimmt sich gleich vier Tage Zeit. Die Reise in Bildern.

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(Foto: REUTERS)

Gruppenfoto mit Kronleuchter: Im Kreml ist Bundespräsident Christian Wulff (2. von links) am Dienstag mit dem russischen Präsidenten Dimitrij Medwedjew (2. von rechts) und dessen Gattin Svetlana (links) zusammengetroffen. Auch mit dabei: Wulffs Frau Bettina. Der Russland-Besuch ist der erste eines deutschen Bundespräsidenten seit acht Jahren. Seine fünftägige Reise führt Wulff unter anderem nach Twer in Zentralrussland, Sankt Petersburg und Uljanowsk an der Wolga.

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(Foto: dapd)

Wulff ist bereits seit Montag in Russland. Am Flughafen Moskau Wnukowo II schreitet er bei seiner Ankunft eine Ehrenformation der russischen Armee ab, begleitet von Russlands Verkehrsminister Igor Lewtin ...

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(Foto: dapd)

... und passiert auch diese strammstehenden Soldaten der russischen Armee.

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(Foto: dpa)

Die Ehrengarde vor der Regierungsmaschine "Konrad Adenauer".

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Am Tag nach seiner Ankunft legt Wulff einen Kranz am Grab des unbekannten Soldaten in Moskau nieder.

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Kurz darauf geht es in den Kreml. Beim Fototermin werden Größenunterschiede offenbar: Auch wenn sich Medwedjew reckt und streckt - Bettina Wulff überragt ihn nicht nur wegen ihrer Absatzschuhe. Und Bundespräsident Wulff ist sowieso der Größte im deutsch-russischen Quartett.

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(Foto: dapd)

Sightseeing mit Gattin: Wulff auf dem Roten Platz vor dem Kreml.

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Bei ihren Gesprächen vereinbaren Wulff und Medwedjew, eine "gemeinsame Modernisierungspartnerschaft" beider Länder voranzutreiben.

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Allerdings gibt es auf deutscher und russischer Seite unterschiedliche Ansichten darüber, was das nun heißen soll.

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(Foto: AP)

Während Moskau vor allem die Wirtschaftsbeziehungen und neue Technologien im Auge hat, will Berlin auch den Rechtsstaatsdialog und die Zusammenarbeit beim Aufbau einer bürgerfreundlichen Verwaltung vertiefen.

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Auch für eine Lockerung der Reisevorschriften für Ausländer im russischen Inland setzt sich Wulff ein. Die deutsche Wirtschaft klagt zwar über Korruption in Russland, ...

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... nach Meinung Medwedjews sind die Wirtschaftsbeziehungen beider Länder aber "exzellent". Bei den Gesprächen im Kreml regt Wulff auch eine stärkere Zusammenarbeit in der Terrorbekämpfung, bei der Finanzmarktneuordnung und dem Klimaschutz an. Beide Seiten versichern sich gegenseitig, der jeweils andere sei ein "Schlüsselpartner".

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Am Abend wird dem Bundespräsidenten eine besondere Ehre zuteil: Statt des geplanten Treffens im Weißen Haus in Moskau lädt ihn Ministerpräsident Wladimir Putin (rechts) kurzerhand in seine Privatdatscha ein. 

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Mit dem Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche, Kyrill I., trifft Wulff am Mittwoch zu Gesprächen zusammen. Im Vorfeld hatte er betont, dass Deutschland beim interreligiösen Dialog viel von Russland lernen könne. Das Treffen verläuft aber alles andere als reibungslos:"Ich bin zutiefst überzeugt, dass die moderne Zivilisation dieselben Fehler macht wie die Sowjetunion", sagt das Kirchenoberhaupt laut russischen Medienberichten zu Wulff. Religiöses Leben werde aus dem gesellschaftlichen Raum verdrängt. Unter Berufung auf die Menschenrechte werde gefordert, Kreuze aus den Schulen und Religion aus der Öffentlichkeit zu verbannen. Wulff kontert: "Aus innerster Überzeugung widerspreche ich Ihnen, wenn Sie die kommunistische Zeit vergleichen mit der Lage der Kirche in der heutigen Zeit." Damals seien Menschen ums Leben gekommen. Heute könne man selbst entscheiden, in die Kirche zu gehen, und niemand werde daran gehindert, ein Kreuz aufzuhängen.

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In der Deutschen Botschaft trifft Wulff nach dem Gespräch mit Kyrill I. auf die russische Menschenrechtlerin Ludmilla Alexejewa ...

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(Foto: dpa)

... und wirbt danach vor Studenten der Moskauer Higher School of Economics für Meinungs- und Versammlungsfreiheit, eine unabhängige Justiz und eine freie Presse sowie allgemein die Stärkung der Zivilgesellschaft. Voraussetzung für eine umfassende wirtschaftliche und politisch-gesellschaftliche Erneuerung sei eine funktionierende Demokratie, betont er in Anspielung auf den von Kremlchef Medwedew eingeschlagenen Modernisierungskurs. "Demokratie ist nicht Unordnung, sondern das Ringen um den besten Weg", gibt er den Studenten mit auf den Weg.

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Anschließend nimmt er den von Siemens konstruierten Hochgeschwindigkeitszug "Sapsan" nach Twer, der Partnerstadt von Osnabrück, wo Wulff geboren ist.

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Während Bettina Wulff das örtliche Zentrum für Perinataldiagnostik besucht ...

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(Foto: dapd)

... besichtigt Wulff das Twerer Krisenzentrum des Ministeriums für Katastrophenschutz. Mit im Bild der Leiter des Krisenzentrums, Sergej Roschnow (links), der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes, Hans-Peter Kroeger (3.v.l.), der Gouverneur des Verwaltungsgebiets Twer, Dmitri Seleninam (2.v.l.), und eine Dolmetscherin.

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(Foto: dpa)

Anschließend geht es für Wulff zum deutschen Soldatenfriedhof Sologubowka nahe Sankt Petersburg ...

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(Foto: dpa)

... für seine Frau dagegen zum Kinderzirkus Upsala.

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(Foto: dpa)

Bei der Ankunft am Flughafen in Uljanowsk, der letzten Station der Russland-Reise, werden die beiden Wulffs traditionell mit Brot und Salz empfangen.

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(Foto: dpa)

Dort nimmt das Bundespräsidentenpaar wieder einige Termine gemeinsam wahr, zum Beispiel im Dialysezentrum der Firma Fresenius Medical Care...

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(Foto: dapd)

... und im Berufsschulzentrum der Firma Bosch, wo Auszubildende einen selbstgebauten Holzvogel vorstellten.

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(Foto: dpa)

Nach einem Abstecher zum Ufer der Wolga ...

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(Foto: dpa)

... heißt es dann "Bye-bye, Russland". Von Uljanowsk aus ging's zurück nach Berlin.

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