Bundespräsident:Gauck verzichtet auf zweite Amtszeit

  • Bundespräsident Gauck will 2017 nicht erneut kandidieren.
  • Als Grund nennt er sein Alter: Am Ende einer zweiten Amtszeit wäre er 82 Jahre alt gewesen.
  • Der Wechsel im Amt sei jedoch "kein Grund zur Sorge", sagt Gauck.

Joachim Gauck will nicht erneut als Bundespräsident kandidieren. Das verkündete der 76-Jährige im Schloss Bellevue. Die Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen, sagte Gauck. Er übe das Amt "mit Respekt und Freude aus". Es gehe ihm gut, jedoch sei ihm bewusst, dass die "Lebensspanne zwischen dem 77. und dem 82. Lebensjahr eine andere" sei als jene, "in der ich mich jetzt befinde". Er wolle nicht eine "Vitalität voraussetzen, für die ich nicht garantieren kann".

Der frühere evangelische Pfarrer und langjährige Leiter der Stasi-Unterlagenbehörde war 2012 von einer Fünf-Parteien-Allianz aus CDU, CSU, SPD, Grünen und FDP innerhalb der Bundesversammlung zum Nachfolger des zurückgetretenen Bundespräsidenten Christian Wulff gewählt worden. Seine Amtszeit endet 2017.

Deutschland habe "engagierte Bürger und funktionierende Institutionen", sagte Gauck. Der Wechsel im Amt sei deshalb "kein Grund zur Sorge, sondern demokratische Normalität". Er werde seine Aufgabe bis zum Ende mit Hingabe und Freude erfüllen. "Wir haben gute Gründe, uns Zukunft zuzutrauen."

Debatte über Nachfolger hat bereits begonnen

In Berlin hat bereits die Debatte über mögliche Nachfolgekandidaten begonnen. Im Gespräch sind unter anderem Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) oder auch CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt.

Dass 2017 auch Bundestagswahlen stattfinden, wird die Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin für Gauck sicher nicht erleichtern.

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