Süddeutsche Zeitung

Bundespräsident - Freiberg:Steinmeier bei Halbleiterfirma in Freiberg

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Freiberg (dpa) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Ansiedlung und den Ausbau von Hochtechnologieunternehmen als Pfeiler für künftigen Wohlstand gewürdigt. "Hier wachsen nicht nur Kristalle, hier wächst Zukunft", sagte er am Mittwoch bei einem Unternehmensbesuch im sächsischen Freiberg. Beim Halbleiterhersteller Freiberger Compound Materials besichtigte das Staatsoberhaupt eine Anlage, in der Kristalle für Galliumarsenid-Wafer hergestellt werden. Daraus entstehen später etwa Bauteile für Smartphones.

Die Firma war 1995 aus einem vorherigen DDR-Betrieb gegründet worden und hat heute etwa 350 Beschäftigte. Im Gespräch mit Steinmeier berichteten Unternehmer und Beschäftigte der Branche über aktuelle Sorgen vor allem mit Blick auf die Gewinnung von Fachkräften und stark steigenden Energiekosten. So sei es oft schwierig, ausländische Studenten nach dem Studium in der Region zu halten, hieß es.

Allein die Freiberger Compound Materials hat zudem nach eigenen Angaben einen jährlichen Strombedarf von 20 bis 25 Gigawattstunden. Bisher seien die Energiekosten dank langfristiger Verträge noch weitgehend stabil für das Unternehmen, sagte Geschäftsführer Michael Harz. Perspektivisch würden sich die Kosten aber verdrei- bis vervierfachen. Das mache ihm große Sorgen.

Es brauche vernünftige Preise und Energiestabilität, betonte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) nach der Gesprächsrunde. "Das haben die Unternehmen dem Bundespräsidenten sehr deutlich gemacht." Statt Krisenintervention sei eine Strategie hierzu nötig. Da sei die Bundesregierung in der Pflicht, so Kretschmer.

© dpa-infocom, dpa:221205-99-790379/6

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-221205-99-790379
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Direkt aus dem dpa-Newskanal