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Es ist sein großer Tag: An diesem Sonntag findet die Wahl zum nächsten Bundespräsidenten statt und der wird aller Voraussicht nach Joachim Gauck heißen. Am Morgen verlässt der frühere DDR-Bürgerrechtler gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt sein Haus.
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Gemeinsam machen sich die beiden auf den Weg zur Französischen Kirche am Gendarmenmarkt in Berlin, wo vor der Wahl der Bundesversammlung ein ökumenischer Gottesdienst stattfindet.
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Draußen werden Gauck und seine Partnerin von Prälat Bernhard Felmberg, dem Bevollmächtigten des Rates der Evangelischen Kriche in Deutschland (EKD) begrüßt. Und auch der Leiter des Katholischen Büros in Berlin, Prälat Karl Jüsten, steht Spalier.
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Auch Beate Klarsfeld nimmt am Gottendienst teil. Die als "Nazijägerin" bekannt gewordene deutsch-französische Journalistin wurde von der Linkspartei als Kandidatin für die Bundespräsidentenwahl aufgestellt. Sie und NPD-Kandidat Olaf Rose, sind die beiden Gegenkandidaten von Gauck.
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In der Kirche wird Gauck von Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßt. Sie hatte ihn als gemeinsamen Kandidaten von CDU/CSU, FDP, Grünen und der SPD nominiert, nachdem Christian Wulff Mitte Februar seinen Rücktritt erklärt hatte.
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Gauck war bereits 2010 als Gegenkandidat von Wulff angetreten, an diesem Sonntag soll es mit seiner Wahl klappen. Er wäre damit der elfte Bundespräsident Deutschlands.
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Bei den Bürgern ist der ehemalige Pastor wegen seiner Nähe zum Volk beliebt. Auch an seinem großen Tag lässt er es sich nach dem Gottesdienst nicht nehmen, einigen wartenden Unterstützern Autogramme zu geben.
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Anschließend beginnt im Reichstag die Wahldes Bundespräsidenten. Vor dem Gebäude in Berlin zeigt eine Großbildleinwand Szenen aus TV-Interviews mit dem 72-Jährigen.
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Sichtlich entspannt betreten Joachim Gauck und seine Lebensgefährtin den Reichstag. Die Wahl Gaucks zum Bundespräsidenten in der anschließenden Bundesversammlung gilt als sicher.
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1233 Wahlmänner und - frauen sind jetz aufgefordert, ihre Stimme abzugeben. Darunter sind auch Prominente wie Fußballtrainer Otto Rehhagel (rechts) und TV-Entertainer Frank Elstner.
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Auch die Politikprominenz hat sich versammelt. CSU-Chef Horst Seehofer (rechts) ist in ein Gespräch mit dem ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber vertieft.
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SPD und Grüne werden wohl ebenfalls für Gauck stimmen, sie hatten ihn bereits 2010 als Kandidaten vorgeschlagen. SDP-Chef Frank-Walter Steinmeier (rechts) unterhält sich mit Außenminister Guido Westerwelle.
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Gauck selbst und seine Partnerin beobachten gespannt den Beginn der Stimmabgabe.
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Die Delegierten schreiten an die Urnen. Die Stimmabgabe erfolgt nach dem Alphabet.
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Deutschland wartet auf das Ergebnis der Wahl, viele Bürger hatten im Vorfeld Sympathie für Joachim Gauck bekundet. Draußen vor dem Reichstag zeigt ein Flaschensammler ein selbstgebasteltes Schild mit der Aufschrift "Werter Herr Gauck, Pack' Mas!"
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Mehrere hundert Interessierte verfolgen die Übertragung der Bundesversammlung auf der großen Leinwand. Die Spannung steigt, als alle 1233 Delegierten ihre Stimmen abgegeben haben. Jetzt wird ausgezählt.
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Um kurz nach 14 Uhr steht fest: Joachim Gauck ist neuer deutscher Bundespräsident. Er wurde direkt im ersten Wahlgang mit 991 von 1228 gültigen Stimmen gewählt.
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Gauck erhielt bei der Wahl eine Zustimmung von gut 80 Prozent. Für Beate Klarsfeld hatten 126 Delegierte gestimmt. Der Gegenkandidat der NDP Olaf Rose bekam drei Stimmen. Insgesamt gab es 108 Enthaltungen.
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Blumen für den Gewinner: Kanzlerin Angela Merkel gratuliert dem neuen Bundespräsidenten Joachim Gauck als Erste. Kurz nach der Wahl spricht die Kanzlerin in einem Interview von einem guten Tag für die Demokratie: "Selten hat ein Bundespräsident solch eine Zustimmung bekommen."
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"Was für ein schöner Sonntag" - das sind die ersten Worte Joachim Gaucks nach seinem Wahlerfolg. Der 72-jährige versichert in seiner Rede, sein neues Amt mit allen Kräften und mit ganzem Herzen ausfüllen zu wollen: "Ich werde mit all meinen Kräften und meinem Herzen "Ja" sagen zu der Verantwortung, die Sie mir heute gegeben haben."