Süddeutsche Zeitung

Bulgarien:Keine Mehrheit für Borissow

Die bürgerliche Partei von Bulgariens Ministerpräsident Boiko Borissow bleibt nach den Wahlen in dem Land am Sonntag stärkste politische Kraft, steht aber vor komplizierten Verhandlungen für ein neues Regierungsbündnis. Seine GERB erhielt laut amtlichem Zwischenergebnis von Montag gut 25 Prozent der Stimmen. Daneben dürften fünf andere Parteien und Bewegungen, darunter drei Protestparteien, ins Parlament einziehen. Borissow bot ihnen die Bildung einer gemeinsamen Expertenregierung an. "Ich schlage euch Frieden vor - lasst uns Experten einsetzen und bis Dezember die Verantwortung übernehmen, damit es wieder aufwärts geht", sagte Borissow in der Nacht zu Montag. Er erläuterte nicht näher, welche Experten berufen werden könnten. Der 61-Jährige regiert das ärmste EU-Land mit einer Unterbrechung seit 2009. Anhänger der Sozialisten und der Protestparteien forderten im Sommer seinen Rücktritt wegen "korrupter Amtsführung". Sein bisheriger Koalitionspartner, die nationalistische WMRO, scheitert wohl an der Vier-Prozent-Hürde.

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SZ vom 06.04.2021 / dpa
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