Bürgerrechtler vor Ausreise:China wird Chen Reisedokumente aushändigen

Es gibt Fortschritte bei der Ausreise des aus dem Hausarrest geflohenen Bürgerrechtlers Chen Guangcheng. China werde Chen ohne Verzögerung Reisedokumente geben. Das teilte die US-Außenamtssprecherin mit.

Im Fall des chinesischen Bürgerrechtlers Chen Guangcheng gibt es Fortschritte. China habe zugestimmt, Chen ohne Verzögerung Reisedokumente zu geben, erklärte US-Außenamtssprecherin Victoria Nuland. Die USA würden dem blinden Dissidenten und seiner Familie dann schnell ein Visum zur Einreise in die Vereinigten Staaten ausstellen.

Chen Guangcheng, Gary Locke

Der chinesische Bürgerrechtler Chen Guangcheng bespricht sich mit US-Botschafter Gary Locke. Die Vorbereitungen seiner Ausreise machen Fortschritte.

(Foto: AP)

Der blinde Bürgerrechtler darf einen Antrag auf Ausreise in die Vereinigten Staaten stellen, um dort zu studieren, wie die Regierung in Peking am Freitag mitteilte. Wenn Chen im Ausland studieren wolle, könne er "wie die anderen chinesischen Bürger" einen Antrag bei den zuständigen Behörden stellen. US-Außenministerin Hillary Clinton begrüßte dieses Einlenken in Peking: "Es hat Fortschritte gegeben." Chen darf demnach seine Frau und beiden Kinder mitnehmen und hat ein Stipendium angeboten bekommen. Die Regierung in Peking werde Chens Reiseantrag beschleunigt bearbeiten, erklärte Clintons Ministerium.

Der 40-Jährige war unter dramatischen Umständen aus dem Hausarrest in die US-Botschaft in Peking geflohen und nach Verhandlungen zwischen den beiden Regierungen in eine Klinik verlegt worden. Er fürchtet jedoch in China um seine Sicherheit und will deshalb das Land verlassen. Das Tauziehen um seine Ausreise belastet das Verhältnis zwischen Peking und Washington und schlägt auch im US-Präsidentschaftswahlkampf hohe Wellen.

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