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Bürgerkrieg in Zentralafrika:Soldaten im Kongo vergewaltigten mehr als 130 Mädchen und Frauen

Die Taten seien "entsetzlich", sagt die UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay. Einem Bericht der Vereinten Nationen zufolge haben Soldaten im Kongo in nur zwei Tagen mehr als 130 Frauen und Kinder vergewaltigt, unter ihnen auch sechjährigen Mädchen.

Soldaten aus dem zentralafrikanischen Kongo haben einem UN-Bericht zufolge im vergangenen November mehr als 130 Frauen und Mädchen vergewaltigt. Manche der insgesamt etwa 30 Mädchen seien erst sechs Jahre alt gewesen, hieß es in dem Bericht. Die meisten Opfer seien demnach von mindestens zwei Soldaten vergewaltigt worden.

Die Übergriffe ereigneten sich innerhalb nur zweier Tage im Osten des Landes, als die Soldaten im vergangenen Jahr auf der Flucht vor Rebellen waren. Die kongolesische Regierung erklärte, sie werde die Täter bestrafen. Die Taten seien "entsetzlich", sagte UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay. "Diejenigen, die dafür verantwortlich sind, sollen wissen, dass sie zur Rechenschaft gezogen werden."

Ende 2012 eroberte die Rebellengruppe M23 die Städte Goma und Sake. Daraufhin flohen Tausende Soldaten Richtung Osten. Dem Bericht zufolge kam es dabei auch zu willkürlichen Tötungen, Misshandlungen und systematischen Plünderungen. Die UN-Ermittler warfen ebenso wie den Regierungstruppen auch den M23-Rebellen Tötungen und sexuelle Gewalt vor. So seien Frauen kongolesischer Soldaten vergewaltigt worden.

Die Bewegung M23 leitet ihren Namen aus einem Friedensabkommen vom 23. März 2009 ab. Die Übereinkunft sah die Eingliederung der Rebellen in die kongolesischen Streitkräfte vor. Aus Sicht der Aufständischen hat die Regierung den Vertrag gebrochen.

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