Der kleine Junge wirkt verwirrt und erschöpft. Sein Gesicht ist blutüberströmt, Arme und Beine voller Staub und Schmutz. Auf Videoaufnahmen oppositioneller Aktivisten ist zu sehen, wie ein Mann den Jungen aus dem Schutt in einen Krankenwagen trägt. Der Junge schreit nicht, er wirkt apathisch. Omran Daqneesh, so heißt er, ist gerade einmal fünf Jahre alt.
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Die Aufnahmen stammen von Mittwochabend. Bei einem Luftangriff auf einen von Rebellen gehaltenen Bezirk Aleppos wurden nach Angaben eines Arztes, den die britische Zeitung Telegraph zitiert, acht Menschen verletzt. Fünf von ihnen seien Kinder.
Der Korrespondent des Blattes schreibt, der Junge sei in das M10-Krankenhaus eingeliefert und dort versorgt worden. Das Krankenhaus selbst war in der Vergangenheit immer wieder Ziel von Luftangriffen. Nach Angaben von Ärzten sind dort allein am Mittwoch zwölf Menschen, die jünger als 15 Jahre sind, behandelt worden.
Das Bild des Fünfjährigen hat sich unterdessen bei Twitter rasch verbreitet. Einige Nutzer schreiben, man dürfe angesichts dieser Bilder aus Syrien nicht tatenlos wegsehen. Andere fühlen sich an das Bild des am Strand liegenden ertrunkenen Flüchtlingsjungen Aylan Kurdi aus dem vergangenen Jahr erinnert. Es war damals zum Sinnbild für die Flüchtlingskrise geworden. Die aktuellen Aufnahmen zeigen, welche Folgen der Bürgerkrieg in Syrien auch für Kinder hat.