Es ist Samstagnachmittag in Gera, als Katja Wolf nach der Seele des Bündnisses Sahra Wagenknecht gefragt wird. Die Landesvorsitzende Wolf, 49, hat da schon auf dem Parteitag ausgeführt, was sie in der Landesregierung mit CDU und SPD durchgesetzt hat: ein Handyverbot an Grundschulen, mehr Geld für die Kommunen und die Einrichtung von Bürgerräten. Sie hat erklärt, wie die Partei ihrer Meinung nach künftig funktionieren soll: von unten nach oben. Und sie hat auf ihre Art sehr deutlich gemacht, dass sie zwar dem Bündnis Wagenknecht angehört, aber nicht gewillt ist, sich von der großen Vorsitzenden die Bedingungen ihrer politischen Arbeit diktieren zu lassen. Und die Seele der Partei? Für Wolf besteht sie darin, Menschen zurückzugewinnen, die ihr Vertrauen in die Politik verloren hätten. „Und dass wir uns jeden Tag den Arsch dafür aufreißen, dass es in Thüringen besser wird.“
Bündnis Sahra WagenknechtWolfs Sieg und Wagenknechts Niederlage
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Seit Monaten tobt in der selbsternannten Friedenspartei BSW der Kampf um die Macht. Katja Wolf hat ihn fürs Erste gewonnen und bleibt Parteivorsitzende in Thüringen. Ihre Widersacher scheitern auf ganzer Linie.
Von Iris Mayer, Gera

Machtkampf im BSW:„Völlig inakzeptabel und unwürdig“
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