Brüssel:EU will Geld für Bauern früher auszahlen

Staubarbeit auf dem Feld

Trocken und staubig: die Landwirtschaft leidet unter wenig Niederschlag.

(Foto: Wolfgang Kumm/dpa)

Auch die Vorschriften für brach liegende Flächen will die Kommission lockern.

Von Daniel Brössler, Brüssel

Die EU-Kommission will von der Dürre betroffene Landwirte in Europa durch die vorzeitige Auszahlung von Mitteln unterstützen. Er sei "sehr besorgt wegen der anhaltenden klimatischen Entwicklungen", sagte EU-Landwirtschaftskommissar Phil Hogan. Betroffene Landwirte sollten bis zu 70 Prozent der sogenannten Direktzahlungen und 85 Prozent der Zahlungen im Rahmen des Programms für ländliche Entwicklung bereits bis Mitte Oktober erhalten anstatt wie üblich erst im Dezember, teilte die EU-Kommission mit. Außerdem lockerte die Kommission die Vorschriften für brach liegende Flächen, die normalerweise nicht oder nur eingeschränkt landwirtschaftlich genutzt werden dürfen. Dies solle es Landwirten insbesondere ermöglichen, benötigte Futtermittel anzubauen.

Hogan betonte, er sei mit den Landwirtschaftsministern in den Mitgliedsländern in Kontakt. Die EU-Kommission sei "wie stets" bemüht, von Dürre betroffenen Bauern zu helfen. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hatte die EU zuvor aufgefordert, sich für die Bauern einzusetzen. Hogan wies darauf hin, dass die EU-Landwirtschaftspolitik schon jetzt eine ganze Reihe von Instrumenten bereithalte, die von betroffenen Landwirten genutzt werden könnten. "Ich ermutige alle Mitgliedstaaten, alle möglichen Mittel und Maßnahmen, die in unserer Gesetzgebung vorgesehen sind, zu nutzen", sagte Hogan.

Nach den EU-Regeln ist es den Mitgliedstaaten erlaubt, Landwirten 80 Prozent des durch Dürre entstandenen Schadens zu ersetzen, sofern sie die Dürre als Naturkatastrophe eingestuft haben. Bauern, die einen Verlust von mehr als 30 Prozent ihres normalen Jahreseinkommens nachweisen, haben außerdem nach Angaben der EU-Kommission Anspruch auf Entschädigung. Die EU-Staaten sind nun aufgerufen, bis 31. August einen Bericht über die Dürrefolgen einzureichen. Die EU-Kommission will danach über weitere Maßnahmen entscheiden.

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