Ungeachtet der für Syrien vereinbarten Waffenruhe haben Kampflugzeuge auch am Sonntag Vororte der Hauptstadt Damaskus unter Beschuss genommen. Das berichteten Aktivisten. Armee und Rebellen machten die jeweils andere Seite für den Bruch des Waffenstillstands verantwortlich. Ihre jeweiligen Angaben zu den Kämpfen sind von unabhängiger Seite nicht nachprüfbar.
Die Angriffe hätten den Aktivisten zufolge Vierteln gegolten, in denen hauptsächlich sunnitische Muslime leben. In den Vororten Samalka, Irbin und Harasta habe es heftige Explosionen gegeben. Schwarzer Rauch sei auch in der Region von Al-Ghuta gesichtet worden. Die Aufständischen in Syrien sind mehrheitlich sunnitisch, die Mehrheit der Schiiten steht auf der Seite des syrischen Staatschefs Baschar al-Assad, der Alawit ist.
Während die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte von Beschuss durch Regierungstruppen sowie Angriffen von Heckenschützen berichtete, meldeten Staatsmedien, dass Rebellen mehrere Posten der Streitkräfte überfallen hätten.
Die vom internationalen Sondergesandten Lakdar Brahimi für die Dauer des islamischen Opferfestes vermittelte Waffenpause sollte am Freitag in Kraft treten, wurde aber bereits nach kurzer Zeit gebrochen. Nach Angaben der Menschenrechtsbeobachter wird in Aleppo, Idlib und Deir as-Saur weiter gekämpft. Seither wurden in Syrien Aktivisten zufolge mindestens 270 Menschen getötet.