Britische Geiseln:Erste direkte Gespräche zwischen London und Teheran

Im Tauziehen um die im Iran gefangenen britischen Soldaten hat es am Dienstagabend erste direkte Kontakte zwischen britischen Beamten und dem iranischen Chefunterhändler für Auslandsfragen, Ali Laridschani, gegeben.

Dabei wurden offizielle bilaterale Gespräche zur Beilegung des seit zwölf Tagen anhaltenden Konflikts angeregt, wie aus dem Büro des britischen Premierministers Tony Blair verlautete. "Beide Seiten verfolgen das gemeinsame Ziel einer frühen Lösung dieser Angelegenheit in direkten Verhandlungen", hieß es in der Erklärung.

Blair setze im Streit mit Teheran weiter auf Diplomatie. Man warte nun auf eine Antwort, wann die gewünschten direkten Gespräche beginnen könnten, erklärte das Büro des Premierministers weiter.

Blair hatte zuvor in einem Rundfunkinterview von einer "ziemlich entscheidenden" Phase in den nächsten 48 Stunden gesprochen. Außenministerin Margaret Beckett dämpfte allerdings zu hohe Erwartungen. Sie bestätigte aber, dass sich sehr viel hinter den Kulissen abspiele.

Der türkische Außenminister Abdullah Gül erklärte nach einem Treffen mit Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier in Berlin, seine Regierung zeige erhöhten Einsatz und spreche mit beiden Seiten. Gül äußerte die Erwartung, dass sich die Krise in naher Zukunft lösen lasse. Steinmeier würdigte das Engagement der Türkei für die Freilassung der 15 Seeleute. Er sei froh, dass es in dieser Frage eine gemeinsame europäische Solidarität gebe und dass die Türkei eine unterstützende Rolle spiele.

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