Die SPD um Spitzenkandidat und Landeschef Andreas Bovenschulte ist stärkste Kraft bei der Wahl in Bremen geworden. Die Sozialdemokraten kommen laut ARD-Hochrechnung von 0.35 Uhr auf 29,8 Prozent und liegen somit über vier Prozentpunkte vor der CDU. Die Grünen müssen herbe Verluste hinnehmen, sie verlieren über fünf Prozent. Neu in die Bremer Bürgerschaft zieht mit über 9 Prozent die Partei "Bürger in Wut" ein. Bangen um den Einzug müssen hingegen die Liberalen, die FDP kommt auf 5,2 Prozent.
Laut Hochrechnung würde es für eine Fortsetzung der aktuellen Landesregierung reichen. Die Koalition aus SPD, Grüne und Linken kommt auf 49 Sitze und schafft damit deutlich die 44 Sitze, die für eine Mehrheit benötigt werden. Auch eine Große Koalition aus SPD und CDU ist nach der Hochrechnung möglich. Bovenschulte kündigte bereits an, auch mit den Christdemokraten sprechen zu wollen.
Maike Schaefer, Spitzenkandidatin der Grünen, zeigte sich enttäuscht und sprach von einem bitteren Ergebnis. Ihre Partei werde das Ergebnis jetzt "ganz genau angucken und analysieren". CDU-Spitzenkandidat Frank Imhoff sagte, seine Partei stehe bereit für Sondierungsgespräche mit der SPD: "Wir wollen natürlich mitregieren."
Parteien und Spitzenkandidaten der Bremen-Wahl 2023
Insgesamt stellten sich 16 Parteien und Wählervereinigungen zur Wahl. Die Liste der AfD wurde nicht zugelassen, da zwei konkurrierende Landesvorstände jeweils einen eigenen Wahlvorschlag vorgelegt hatten und man sich nicht auf einen gemeinsamen Wahlvorschlag einigen konnte.
In die neu gewählte Bürgerschaft ziehen 87 Abgeordnete ein, davon repräsentieren 72 die Stadt Bremen und 15 Bremerhaven. Die Spitzenkandidaten der größten Parteien sind:
- Andreas Bovenschulte, SPD
- Frank Imhoff, CDU
- Maike Schaefer, Grüne
- Kristina Vogt, Die Linke
- Thore Schäck, FDP
- Piet Leidreiter, Bürger in Wut
Mit Material der dpa.
