Brasilien:Alle sind betroffen

Die brasilianische Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Spitzenpolitiker aller Parteien: acht aktuelle Minister, zwölf Gouverneure, 37 Parlamentsabgeordnete, fünf ehemalige Staatspräsidenten. Kann die Regierung das überstehen?

Von Boris Herrmann, Rio de Janeiro

8, 12, 24, 37, 5. Das ist kein Lotterielos, sondern eine Zahlenreihe, die vielleicht am besten illustriert, was gerade in Brasilien vor sich geht. Acht aktuelle Minister, zwölf Gouverneure der Bundesstaaten, 24 Senatoren, 37 Parlamentsabgeordnete und fünf ehemalige Staatspräsidenten - gegen sie alle lässt der Oberste Gerichtshof in Brasília Korruptionsermittlungen einleiten. Es ist nicht übertrieben zu sagen: gegen die gesamte politische Elite des größten Landes in Südamerika. Alle wichtigen Parteien sind betroffen, unabhängig von ihrer ideologischen Ausrichtung. Und zumindest in Gedanken darf man auch noch eine Eins hinter die Fünf setzen: Sie steht für den aktuellen Staatspräsidenten, Michel Temer von der ideologisch flexiblen Regierungspartei PMDB.

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