Süddeutsche Zeitung

Brandenburg:Wanka wird neue CDU-Landeschefin

Lesezeit: 1 min

Brandenburgs Kulturministerin Johanna Wanka soll die Landes-CDU ins Wahljahr 2009 führen. Das hat der Landesvorstand mit großer Merheit entschieden.

Brandenburgs Kulturministerin Johanna Wanka ist die neue amtierende Landeschefin der brandenburgischen CDU. Das entschied der Vorstand der Partei am Mittwochabend in Potsdam. Er wählte die 57-jährige Mathematik-Professorin in geheimer Abstimmung mit großer Mehrheit zur kommissarischen Vorsitzenden der märkischen Union und empfahl sie außerdem einstimmig zur Spitzenkandidatin für die Landtagswahl im Herbst nächsten Jahres.

Zum neuen Generalsekretär wurde auf Wankas Vorschlag der CDU-Kreischef im Havelland, Dieter Dombrowski, gewählt. Der Wechsel an der Parteispitze war notwendig geworden, nachdem der bisherige CDU-Vorsitzende Ulrich Junghanns vor kurzem alle Parteiämter aufgegeben hatte.

Wanka und Dombrowski erhielten bei der Wahl in ihre neuen Ämter 20 von 24 beziehungsweise 23 Stimmen. Auf die Bestellung eines neuen Schatzmeisters verzichtete die Partei vorerst wegen rechtlicher Unklarheiten. Für die Position ist der Europaabgeordnete Christian Ehler als Nachfolger von Christian von Drigalski nominiert. Endgültig wird der Landesparteitag am 17. Januar 2009 über die Vergabe der Posten entscheiden.

Mit seinem Rückzug aus allen Parteiämtern hatte Ex-CDU-Chef Junghanns kürzlich vor allem die Konsequenz aus der schweren Niederlage der Union bei den Kommunalwahlen am 28. September gezogen. Er war aber auch schon vorher erheblich durch die anhaltenden Lagerkämpfe in der Partei unter Druck geraten.

"Das ist eine tragfähige Basis", kommentierte Wanka die Wahlergebnisse. Die Stimmung während der Vorstandssitzung sei sehr locker gewesen - keine Selbstverständlichkeit angesichts der scharfen innerparteilichen Auseinandersetzungen der Vergangenheit. "Herr Dombrowski und ich arbeiten intensiv dafür, dass die Harmonie hält."

An Kernthemen für das Wahljahr nannte die CDU-Chefin Bildung, eine engere Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft, Perspektiven für den ländlichen Raum und die Stellung der Frau.

Die brandenburgische CDU stehe zum Regierungsbündnis mit den Sozialdemokraten und seinen gemeinsamen Erfolgen, betonte der frisch gekürte Generalsekretär Dombrowski, der noch im Sommer für einen Ausstieg aus der Koalition plädiert hatte. Die SPD sei ein "geschätzter Koalitionspartner".

In einem ebenfalls am Mittwoch beschlossenen Papier bekennt sich die Partei sowohl zur rot-schwarzen Koalition als auch zur sozialen Marktwirtschaft. Der stellvertretende Parteivorsitzende und Junghanns-Rivale Sven Petke bemerkte: "Wir haben ein schmerzhaftes Kapitel geschlossen."

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.525150
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
dpa/hai
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.