LandesregierungFrüherer Linken-Politiker wird Innenminister in Brandenburg

Wilke ist seit 2018 Oberbürgermeister von Frankfurt (Oder), im vergangenen Jahr trat er aus der Linkspartei aus.
Wilke ist seit 2018 Oberbürgermeister von Frankfurt (Oder), im vergangenen Jahr trat er aus der Linkspartei aus. (Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa)

Ministerpräsident Woidke präsentiert einen überraschenden Nachfolger für die zurückgetretene Katrin Lange: den bisherigen Oberbürgermeister von Frankfurt (Oder), René Wilke.

Der bisherige Oberbürgermeister von Frankfurt (Oder), René Wilke, soll nach dem Rücktritt von Katrin Lange neuer Innenminister in Brandenburg werden. „Ich glaube schon, dass es eine Überraschung für viele ist, dass ich heute hier stehe“, sagte der parteilose Politiker bei seiner Vorstellung in der Staatskanzlei in Potsdam. Hier rufe eine Aufgabe, die groß und herausfordernd sei.

Wilke war von 2014 bis 2018 Mitglied des Landtags, seit Mai 2018 ist er Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt (Oder). Im vergangenen Jahr ist er aus der Partei Die Linke ausgetreten. Er begründete seinen Schritt vor allem mit der Einstellung der Partei zum Ukraine-Krieg. „Eine kritische Haltung zu Russland oder Putin, ohne mindestens schiefe Blicke zu ernten, ist schwierig. Es sei denn, man verdammt die USA und die Nato zum Ausgleich besonders stark“, sagte Wilke damals dem Tagesspiegel.

In Brandenburg regiert eine Koalition aus SPD und BSW. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) will Wilke am Donnerstag zum Innenminister ernennen. „René Wilke hat als Oberbürgermeister von Frankfurt (Oder) hervorragende Arbeit geleistet. Er wird im Land und insbesondere in der kommunalen Familie für seine Arbeit geschätzt und parteiübergreifend anerkannt“, sagte Woidke.

Am Freitag war Katrin Lange (SPD) vom Amt der Innenministerin zurückgetreten. Grund hierfür war ein Streit über die Entlassung des Verfassungsschutzchefs, in dessen Zuge sie auch in den eigenen Reihen massiv in die Kritik geraten war. Ausgelöst hatte die Querelen die Mitte April erfolgte Einstufung der Landes-AfD als gesichert rechtsextremistische Bestrebung.

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