Bosnien-Herzegowina:"Ein schwerer Angriff auf den Frieden von Dayton"

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Träume von einer serbischen Welt: Bosnische Ehrengarde in Banja Luka, der De-facto-Hauptstadt der bosnischen Serben in der Republika Srpska, die ein Teil von Bosnien-Herzegowina ist. (Foto: STR/AFP)

Zerbricht Bosnien-Herzegowina? Von Moskau werden Abspaltungsbestrebungen der bosnischen Serben unterstützt. Die Rede ist von Kriegsgefahr. Christian Schmidt, Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina, zur Lage in dem Westbalkanland.

Interview von Florian Hassel, Sarajevo

Der CSU-Politiker Christian Schmidt sammelte als Staatssekretär im Verteidigungsministerium und Landwirtschaftsminister Erfahrung im politischen Grabenkampf, bevor er im August 2021 Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina wurde. Als oberster Aufseher der internationalen Gemeinschaft über die Politik des vom Krieg 1992 bis 1995 zerrissenen Landes arbeitet Schmidt seit seinem ersten Tag "im vollen Krisenmodus": Die von Moskau gestützten bosnischen Serben drohen mit dem Aufbau einer eigenen Armee und der Abspaltung vom gemeinsamen Staat mit muslimischen Bosniaken und Kroaten - am 10. Dezember fasste das Parlament der Republika Srpska (RS) entsprechende Beschlüsse. Schmidt empfängt die Süddeutsche Zeitung in seinem Amtssitz in Sarajewo abends zum Interview - zuvor hat er den neuen britischen Balkan-Gesandten getroffen und eine Krisensitzung nach der anderen hinter sich gebracht.

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