Bosnien:Sieg der Feindseligkeiten

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Nach der Wahl steht dem Land eine schwierige Phase bevor. Bosniaken, Serben und Kroaten finden weiter kaum zusammen.

Von Peter Münch, Wien

Die Ergebnisse der Wahl in Bosnien spiegeln die tiefe Spaltung des Landes wider. In den Parlamenten auf den verschiedenen Ebenen des Staates dominieren nach Angaben der Wahlkommission vom Montag weiterhin die nationalistischen Parteien, selbst wenn bürgerliche Kräfte einige Zuwächse erzielen konnten. Auch bei der Wahl zum dreiköpfigen Staatspräsidium haben sich bei den muslimischen Bosniaken mit Šefik Džaferović und bei den Serben mit Milorad Dodik die Kandidaten der jeweiligen ethnischen Parteien SDA und SNSD durchgesetzt. Allein der neu gewählte kroatische Vertreter Željko Komšić darf als Hoffnungszeichen für die Verfechter eines multiethnischen Staats gelten. Sein Erfolg könnte allerdings zum Pyrrhussieg werden, weil die unterlegenen kroatischen Nationalisten von der HDZ nun eine Blockadehaltung angekündigt haben. Die Wahlbeteiligung lag gewohnt niedrig bei 53 Prozent.

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