Der Staat Bosnien-Herzegowina ist eine Kreatur des Kriegs. Von 1992 bis 1995 hinterließen der großserbische Wahn, Kämpfe und ethnische Säuberungen 110 000 Tote, die meisten Bosniaken. Von ihnen wurden bei Kriegsende 30 000 vermisst, 10 000 sind bis heute nicht gefunden. Seit dem Dayton-Vertrag vom Dezember 1995 herrscht ein kalter Frieden, Bosnier sprechen von einem „Krieg um das Gedenken“. Resignation, Verbitterung, Misstrauen, Gleichgültigkeit, Leugnen, Ressentiments und offene Fragen bestimmen das Nebeneinander.
Massengräber in Bosnien-Herzegowina:Trauma der Unwissenheit
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Auch Jahrzehnte nach dem Krieg wird in Bosnien-Herzegowina nach Vermissten, Ermordeten und anonym Verscharrten gesucht. Taina Tervonens ergreifendes Buch über die Würde der Toten und die stille Verzweiflung der Überlebenden.
Rezension von Viola Schenz

Višegrad in Bosnien:Ort der Schönheit, Ort des Mordens
Es war einmal eine multikulturelle Stadt: Višegrad an der Drina. Im Bosnienkrieg brach das Grauen über die Muslime dort herein. Die Erinnerung daran erklärt den Zorn auf Peter Handke, der davon wenig hören wollte und ein Bad im Fluss nahm.
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