Großbritannien:Boris Johnson und die Sache mit der Weihnachtsfeier

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Wohl nicht ganz sauber: Downing Street Nummer 10, der Sitz des Premierministers, in der Vorweihnachtszeit. (Foto: Adrian Dennis/AFP)

Der Premierminister steht schon wieder unter heftigem Beschuss. Diesmal geht es um eine verbotene Christmas Party in der Downing Street, mitten im Lockdown des vergangenen Winters. Für diesen Winter kündigt er neue Restriktionen an.

Von Michael Neudecker, London

Sajid Javid hätte jetzt hier sitzen können und darüber reden, wie er, der Gesundheitsminister, und seine Kollegen in der britischen Regierung das alles doch wieder ganz wunderbar hingekriegt haben. Sicher, die Omikron-Sache ist nicht schön, aber Javid hätte auf das Impfprogramm verweisen können und darauf, dass vor genau einem Jahr eine Britin als erster Mensch eine Corona-Impfung bekam. Stattdessen schaltete die Regie des BBC-Frühstücksfernsehens am Mittwochmorgen in ein leeres Studio. "Auf dieser Couch", sagte der Moderator, "würde jetzt Sajid Javid sitzen - oder ein anderes Regierungsmitglied." Es ist Brauch geworden in Großbritannien, dass jeden Morgen ein Minister eine Medienrunde absolviert, aber jetzt: "Nichts von ihnen zu sehen oder zu hören", so formulierte es ein BBC-Reporter draußen in der Dunkelheit der Downing Street. Ein leeres Studio sagt manchmal mehr als tausend Minister.

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