Fotos, die Boris Johnson mit Sektglas beim augenscheinlich regelwidrigen Feiern zeigen, Abgeordnete, die seinen Rücktritt fordern, empörte Vertreter von Covid-Opfern - kennt man alles schon. Der "Partygate" genannte Vorgang, der mehrere illegale Zusammenkünfte zur Lockdown-Zeit in Downing Street beschreibt, begann schon vor sechs Monaten. Lange gab es kaum ein anderes Thema in London, es war etwas irre, nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass Johnson einfach weitermachte. Trotz parlamentsinterner Untersuchung, trotz polizeilicher Ermittlungen, trotz einer Strafe durch die Polizei wegen einer jener Partys. Dass ihm der Krieg in der Ukraine beim Verdrängen half, ist zynisch, aber wahr. Im Krieg verändern sich die Verhältnismäßigkeiten - zumindest eine Zeit lang.
Großbritannien:Prost, schon wieder
Für kurze Zeit sah es so aus, als hätte Boris Johnson den Partygate-Skandal überstanden. Jetzt aber gibt es neue Feierfotos. Und bald kommt auch der interne Untersuchungsbericht heraus - nichts, worauf der Premier sich freuen dürfte.
Von Michael Neudecker, London
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