Bonn:Klimagipfel soll Zeichen setzen

Pk zum Weltklimagipfel in Bonn

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) bereitet die Öffentlichkeit auf den Bonner Gipfel bevor.

(Foto: Sophia Kembowski/dpa)

Die Politprominenz will sich auf der Bonner Weltklimakonferenz gegen Donald Trump profilieren. Friedensnobelpreisträger Al Gore soll auch teilnehmen.

Von der bevorstehenden Weltklimakonferenz in Bonn wünscht sich Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) ein "starkes Signal der Einigkeit" an US-Präsident Donald Trump. Die Botschaft müsse sein: "Das Pariser Klimaabkommen ist nicht verhandelbar, und die weltweite politische und wirtschaftliche Dynamik für den Klimaschutz ist inzwischen so stark, dass auch die Trump-Regierung diesen Trend nicht aufhalten kann." Trump hatte den Ausstieg der USA aus dem Klimaabkommen angekündigt. Hendricks sagte am Donnerstag in Berlin, nach dem US-Beschluss habe mancher einen "Domino-Effekt" befürchtet. "Noch vor ein paar Monaten gab es Grund zu der Befürchtung, dass - ich sag mal - der Laden auseinanderfliegt." Zum Glück sei jedoch kein Land dem US-Beispiel gefolgt.

Der zweiwöchige Weltklimagipfel vom 6. bis zum 17. November wird mit bis zu 25 000 Teilnehmern die größte internationale Konferenz, die es je in Deutschland gegeben hat. Die Verhandlungen auf Ministerebene sind in den letzten drei Tagen des Gipfels geplant. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier werde sie eröffnen, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) werde auch teilnehmen, sagte Hendricks. Außerdem rechne man mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Friedensnobelpreisträger Al Gore habe sich ebenfalls angekündigt. Der kalifornische Gouverneur Jerry Brown, bekannt als engagierter Klimaschützer, plane eine Veranstaltung mit dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne). "Ein starkes Signal an Trump wäre es, wenn Deutschland seinen eigenen Klimaschutz wieder ernst nimmt", sagte Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter. "Dafür muss die nächste Bundesregierung den Kohleausstieg einleiten, die Erneuerbaren massiv ausbauen und den Verbrennungsmotor einmotten."

Die Weltklimakonferenz könnte nach Einschätzung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik durch Cyber-Attacken gestört werden. "Es gibt zwar keine konkreten Hinweise auf bevorstehende Angriffe, aber wir haben eine erhöhte Gefährdungslage", sagte ein Sprecher. Mögliche Ziele seien die Konferenz selbst, die Deutsche Bahn, Nahverkehrsunternehmen der Region sowie Mobilfunk- und Internet-Provider.

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