Zurückgetretener UN-Diplomat Bondarjew:"Putin kann sich nehmen, was er will"

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Bondarjew im Videointerview: "Ich begann plötzlich zu verstehen, dass ich Dinge nicht tun wollte, dass sie völlig dem widersprachen, was ich fühlte."

Bondarjew im Videointerview: "Ich begann plötzlich zu verstehen, dass ich Dinge nicht tun wollte, dass sie völlig dem widersprachen, was ich fühlte."

(Foto: Patrick Martin/24Heures)

Der russische Diplomat Boris Bondarjew hat sich in Gefahr gebracht, als er aus Protest gegen den Ukraine-Krieg die russische UN-Vertretung in Genf verlassen hat. Hier spricht er über seine Motive und den hohen Preis, den er zu zahlen hat.

Von Sylvain Besson, Georges Cabrera und Philippe Reichen, Genf

Das Leben des russischen UN-Diplomaten Boris Bondarjew in Genf hat sich über Nacht verändert. Am Montag gab er aus Protest gegen den Ukraine-Krieg seinen Rücktritt bekannt - als weltweit erster Vertreter des offiziellen Russland. Seither steht er unter Polizeischutz, insbesondere auch wegen seiner Kritik am russischen Präsidenten Wladimir Putin und dessen Außenminister Sergej Lawrow. Dennoch willigte der 41-Jährige ein, ein ausführliches Interview über seine Situation zu geben. Vorgesehen war, mit Bondarjew physisch zusammentreffen, auf seinen Wunsch hin. Doch wegen Sicherheitsbedenken seitens der Behörden ließ sich ein solches Treffen nicht realisieren - nicht einmal in den geschützten Räumlichkeiten der offiziellen Schweiz in Genf. Das Interview fand daher via Smartphone und Signal-App statt.

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