Bombenexplosion in Moskau:Offenbar ukrainischer Paramilitär getötet

Bei einer Bombenexplosion in Moskau ist am Montag russischen Medienberichten zufolge ein hochrangiger prorussischer Paramilitär aus der Ukraine getötet worden. Eine Bombe sei zu dem Zeitpunkt detoniert, als ein Mann mit seinen Leibwächtern die Lobby eines Luxus-Apartmenthauses betreten habe, berichteten die Medien. Die staatliche Nachrichtenagentur Tass meldete, es habe sich um einen Anschlag gegen Armen Sarkisyan gehandelt. Die Zeitung Kommersant berichtete kurz darauf, Sarkisyan sei im Krankenhaus gestorben. Er galt zunächst als schwer verletzt. Zuvor war in den Berichten von mindestens einem Toten und vier Verletzten die Rede.Sarkisyan wird von der Ukraine vorgeworfen, Russland in der ostukrainischen Region Donezk zu unterstützen. Der ukrainische Geheimdienst SBU beschrieb den Mann im Dezember als „Verbrecherboss“ in der Region, die seit 2014 in weiten Teilen von Moskau kontrolliert wird. Er stehe offiziell unter Verdacht, „illegalen bewaffneten Gruppen“ anzugehören und diese zu unterstützen. So soll er eine prorussische Militärformation aus einheimischen Sträflingen gebildet und den Kauf von Vorräten für die Fronteinheiten organisiert haben. Aus der Ukraine gab es zu der Explosion zunächst keine Stellungnahme.

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