Bodensee:Vogelgrippe in der Schweiz angekommen

Die Seuche breitet sich in Europa aus: Nach Fällen in Deutschland und Frankreich sind nun auch in der Schweiz zwei Vögel positiv getestet worden.

Zwei Vögel in Stein am Rhein nahe Schaffhausen sowie in der Region Genf seien positiv getestet worden, teilte ein Regierungssprecher mit.

Vögel, ddp

Vögel am Bodensee: Die Seuche greift auf ganz Europa über.

(Foto: Foto: ddp)

Stein am Rhein ist nur etwa zehn Kilometer Luftlinie von Singen entfernt, wo kurz zuvor einer von zwei weiteren Verdachtsfällen auf der deutschen Seite des Bodensees gemeldet worden war.

Eine Sprecherin des baden-württembergischen Landwirtschaftsministeriums sagte in Stuttgart, bei dem toten Tier nahe Singen handele es sich um eine Wildente. Zudem sei bei der Ortschaft Öhningen eine infizierte Tafelente gefunden worden. Beide toten Vögel seien positiv auf den Erreger H5N1 getestet worden.

Singen und Öhningen gehören zum Landkreis Konstanz. Wie bereits zuvor nach dem Fund einer infizierten Ente im nahegelegenen Überlingen wurden rings um die Fundorte Sperrzonen von drei Kilometern und Beobachtungszonen von zehn Kilometer Durchmesser eingerichtet.

Am Wochenende wurde der gefährliche Erreger erstmals in der Europäischen Union in Frankreich in Nutzgeflügel gefunden. Das Virus tötete in einem Zuchtbetrieb in Ostfrankreich 400 Puten, berichtete das Landwirtschaftsministerium in Paris am Samstag.

Nach Informationen des Direktors des Friedrich-Loeffler-Instituts für Mikrobiologie an der Universität Greifswald, Lutz Gürtler, war das französische Geflügel mit dem hoch krankheitserregenden Virustyp Asia infiziert. Dies wurde zunächst noch nicht offiziell bestätigt.

Menschen in China infiziert

China hat unterdessen zwei neue Infektionen von Menschen gemeldet und vor einer "massiven Verbreitung" der Vogelgrippe gewarnt. Das Gesundheitsministerium in Peking berichtete, ein neunjähriges Mädchen und eine 26-jährige Bäuerin hätten sich mit dem gefährlichen Virus infiziert. Beide hätten Kontakt mit erkranktem Geflügel gehabt.

Wie die Bild am Sonntag berichtete, wurde die Tierseuchenbekämpfung in Deutschland bereits 2003 von der EU gerügt. Die zuständige Gesundheitsbehörde beklagte nach einer Inspektionsreise vor allem Schwachpunkte in den Notstandsplänen auf Länderebene, zitiert das Blatt aus dem Abschlussbericht der Behörde.

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