Demokratische Vorwahlen in den USA:Bloomberg rückt vor

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Am Mittwochabend (Ortszeit) zum ersten Mal bei einer TV-Debatte dabei: Der ehemalige New Yorker Bürgermeister und Milliardär Mike Bloomberg. (Foto: REUTERS)
  • Mike Bloomberg liegt in einer US-weiten Umfrage auf Platz zwei im Rennen um die Nominierung als demokratischer Kandidat, allerdings deutlich hinter Bernie Sanders.
  • Bloombergs Kandidatur ist bei den Demokraten umstritten, der Milliardär gibt deutlich mehr Geld für den Wahlkampf aus als seine Konkurrenten.
  • Für Bloombergs erste TV-Debatte am Mittwoch wird ein spannender Schlagabtausch erwartet.

Erstmals wird der US-Präsidentschaftsbewerber und Milliardär Michael Bloomberg bei einer Fernsehdebatte mit seinen Konkurrenten bei den Demokraten auf einer Bühne stehen. Bloomberg qualifizierte sich für die Debatte in Las Vegas an diesem Mittwoch, die nach deutscher Zeit in die Nacht auf Donnerstag fällt. Eine US-weite Umfrage sieht den ehemaligen New Yorker Bürgermeister mit 19 Prozent Unterstützung derzeit im demokratischen Bewerberfeld auf dem zweiten Platz. An der Spitze steht demnach der linke Senator Bernie Sanders aus dem US-Bundesstaat Vermont mit 31 Prozent. Im Dezember hatte der Milliardär Bloomberg in der entsprechenden Umfrage noch bei nur vier Prozent gelegen.

Mit Bloombergs Teilnahme dürfte ein spannender Schlagabtausch in der TV-Debatte bevorstehen. Sein später Einstieg ins Rennen um die Präsidentschaftskandidatur war in der eigenen Partei auch auf Kritik gestoßen. So beklagten die linksgerichteten Präsidentschaftsbewerber wie Sanders und die Senatorin Elizabeth Warren, es könne nicht sein, dass ein schwerreicher Kandidat die Wahl kaufe. Bloomberg hatte seine Kandidatur erst Ende November angekündigt. Seine Konkurrenten hatten schon monatelang Wahlkampf gemacht. Der Milliardär, der einst das nach ihm benannte Finanz- und Medienunternehmen gründete, gilt als einer der reichsten Männer der Welt.

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Der Milliardär Michael Bloomberg hat bei den Demokraten auf die bisherigen Vorwahlen verzichtet. Trotzdem liegt er in den Umfragen schon auf Platz drei. Sogar US-Präsident Trump hat gemerkt, dass dieser Mann ihm gefährlich werden könnte.

Von Christian Zaschke

Mit Hilfe seines Geldes verfolgt er im Wahlkampf eine eigenwillige Strategie. Bei den Vorwahlen tritt Bloomberg erst ab dem "Super Tuesday" am 3. März als Kandidat an. Dann stehen in mehr als einem Dutzend Bundesstaaten gleichzeitig Vorwahlen an - darunter in großen Staaten wie Kalifornien oder Texas, wo gleich Hunderte Delegiertenstimmen für den Nominierungsparteitag der Demokraten im Sommer vergeben werden. Bloomberg hat in den "Super Tuesday"-Staaten bereits zig Millionen US-Dollar für Fernsehwerbung ausgegeben.

Bloomberg erst nach Änderung der Kriterien für TV Debatte qualifiziert

Die Qualifizierung für die Debatte sei das jüngste Zeichen dafür, "dass Mikes Plan und Fähigkeit, Donald Trump zu besiegen, bei immer mehr Amerikanern Anklang findet", erklärte sein Wahlkampfmanager Kevin Sheekey. "In jeder Ecke dieses Landes herrscht der Wunsch nach einem bewährten Anführer."

Die Demokraten hatten erst kürzlich die Bedingungen zur Teilnahme an den TV-Debatten geändert. Die Präsidentschaftsbewerber müssen nun keine bestimmte Anzahl an Wahlkampfspenden mehr vorweisen. Erst durch diese Änderung wurde Bloombergs Teilnahme möglich. Der Milliardär nimmt keine Spenden an, sondern finanziert seinen Wahlkampf aus eigener Tasche.

An der Debatte in Las Vegas, die wenige Tage vor der Vorwahl am Samstag in Nevada stattfindet, sollen neben Bloomberg, Sanders und Warren auch Senatorin Amy Klobuchar aus Minnesota, der ehemalige Vizepräsident Joe Biden sowie Pete Buttigieg teilnehmen.

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