Egal, wo auf der Welt sie stationiert sind: UN-Friedenstruppen tragen blaue Helme, woraus sich ihre umgangssprachliche Bezeichnung ergeben hat. Sie werden auf Beschluss des UN-Sicherheitsrats eingesetzt, sofern die Konfliktparteien ihr Einverständnis dazu geben. Weil Blauhelme in der Regel dorthin geschickt werden, wo sich ein Konflikt vorerst nicht lösen, sondern allenfalls einfrieren lässt, dauert ihr Einsatz oft jahre-, ja jahrzehntelang – so auch in Südlibanon, wo die UN Interim Force in Lebanon (Unifil) stationiert ist; das Interim währt seit 1978. Diese Truppe besteht aus 10 000 Soldaten aus 50 Ländern sowie 800 zivilen Beobachtern, sie überwachen die Zone zwischen dem Fluss Litani im Norden und der sogenannten „Blauen Linie“ zwischen Libanon und Israel im Süden. Da sich die beiden Länder nie auf den Verlauf ihrer Grenze einigen konnten, haben die UN im Jahr 1978 eine Bestimmung vorgenommen. Eigentlich gehört es zu den Aufgaben der Blauhelme dort, diese Zone frei von Milizen (also vor allem der schiitischen Hisbollah) zu halten – was ihnen offenkundig seit Langem kaum gelingt. Nun sind sie dort zwischen die Fronten geraten. Bei einer israelischen Attacke wurden nach Unifil-Angaben zwei Blauhelme verletzt.
Nahost:Blauhelme
Umgangssprachliche Bezeichnung für UN-Friedenstruppen, auch für die in Libanon.
Von Detlef Esslinger

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