Blauhelme:Trumps nächste Torheit

Der US-Präsident streicht Friedensmissionen viel Geld. Das rächt sich.

Von Isabel Pfaff

Natürlich sind die Friedensmissionen der Vereinten Nationen nicht perfekt. Einige sind extrem teuer und schaffen es trotzdem nicht, Kriege zu beenden oder Zivilisten zu schützen. Von schlimmsten Entgleisungen wie sexuellem Missbrauch, zuletzt in der Zentralafrikanischen Republik, ganz zu schweigen.

Jetzt haben die USA ihren finanziellen Beitrag zu Blauhelm-Missionen deutlich gesenkt. Die 16 Friedensoperationen müssen im kommenden Haushaltsjahr mit 600 Millionen Dollar weniger auskommen. Um die oben genannten Probleme geht es der Trump-Regierung dabei weniger: Es sei einfach "unfair", dass die USA weltweit den höchsten Beitrag zum UN-Budget leisten, hatte der US-Präsident immer wieder betont, schließlich verfolgten die UN oft eine Agenda, die amerikanischen Interessen zuwiderlaufe.

Wer so redet, gefährdet leichtfertig eine der größten Errungenschaften internationaler Friedensarbeit. Die UN wurden gegründet, um Katastrophen wie den Zweiten Weltkrieg zu verhindern. Katastrophen, die insbesondere auf den übersteigerten Egoismus einzelner Staaten zurückgehen. Trump ist dabei, diesem historischen Projekt den Boden zu entziehen. Anstatt sich dafür einzusetzen, dass Blauhelm-Einsätze wieder besser werden, etwa indem man sie mit robusten Mandaten und guter Ausrüstung ausstattet, läutet die US-Regierung das Ende einer kooperativen Sicherheitspolitik ein.

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