Bistum Münster:Anerkennungsleistung Missbrauch: 1,1 Millionen Euro

In der katholischen Kirche liegt eine Broschüre für Betroffene sexualisierter Gewalt des Erzbistum Berlins auf dem Tisch. (Foto: Fabian Sommer/dpa/Archivbild)

Über eine Million Euro hat das Bistum Münster allein im Jahr 2023 an Opfer von sexualisierter Gewalt gezahlt. Davon gingen allein 300 000 Euro an eine Person.

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

Münster (dpa/lnw) - Im Bistum Münster wurden im vergangenen Jahr 1,1 Millionen Euro an Opfer von sexueller Gewalt durch Priester gezahlt. Dabei ging die höchste Summe mit 300.000 Euro an eine betroffene Person, die als Kind extreme Gewalt erlebt hatte, wie der Interventionsbeauftragte des Bistums, Stephan Baumers der Deutschen Presse-Agentur sagte. Ihr waren zuvor 50.000 Euro zugesprochen worden. Liegt der Betrag darüber, muss das betroffene Bistum der Auszahlung zustimmen. Nach einem Urteil gegen das Erzbistum Köln vergangenes Jahr, bei dem ein Betroffener erfolgreich auf 300.000 Euro geklagt hatte, wurde diese Summe auch in Münster gezahlt.

Am Freitag hat die Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen (UKA) der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn ihren Tätigkeitsbericht für das Jahr 2023 vorgelegt. Demnach wurden bundesweit in vier Fällen sehr hohe Summen wie in Münster über zusammen 1,6 Millionen Euro ausgezahlt.

Nach Angaben aus Münster hat das Bistum über die Jahre bislang rund 6,5 Millionen Euro an Zahlungen geleistet. Anträge auf Zahlung haben insgesamt 322 Betroffene gestellt. In 38 Fällen wurden demnach laut Bistum mehr als 50.000 Euro gezahlt. Im vergangenen Jahr wurden 29 Erstanträge gestellt. Es gab 76 Widersprüche gegen die Entscheidungen der UKA, von denen 33 entschieden wurden.

© dpa-infocom, dpa:240315-99-350559/3

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