Süddeutsche Zeitung

Birma: Suu Kyi unterwegs:Die gefährliche Reise vom Staatsfeind Nr.1

Die Militärjunta droht, doch die Friedensnobelpreisträgerin lässt sich nicht einschüchtern: Nach sieben Jahren Hausarrest reist Suu Kyi erstmals durch Birma - und kündigt weitere Schritte an.

Wenn Suu Kyi reist, dann ist das keine normale Reise. Für die Friedensnobelpreisträgein aus Birma ist eine Reise eine Gefahr für ihr Leben, für die Militärjunta ist es eine Bedrohung.

Birmas Oppositionsführerin zieht bei jedem Auftritt Menschenmassen an. 2003 wurde ihr Konvoi von regimetreuen Anhängern überfallen, wobei mindestens 19 Menschen ums Leben kamen. Daraufhin wurde sie für über sieben Jahre wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses unter Hausarrest gestellt.

Dennoch hat sich Suu Kyi an diesem Dienstag wieder aufgemacht. Es ist die erste Reise seit dem Ende ihres Hausarrests im vergangenen November. Begleitet von ihrem Sohn besuchte die Friedensnobelpreisträgerin Tempel in der alten Königsstadt Bagan. Einwohner begrüßten sie mit Blumenketten.

Ihre Mitarbeiter betonten, dass dies ein rein privater Besuch sei, bei dem sich beide lediglich erholen wollten. Suu Kyi wurde dennoch von Sicherheitsbeamten erwartet. Zu Ausschreitungen kam es nicht.

Für die kommenden Wochen hat Suu Kyi eine größere Tour durch Birma angekündigt, obwohl das Regime sie davor gewarnt hatte, politisch aktiv zu werden.

Erst letztes Jahr wurde Suu Kyis Partei "Nationalliga für Demokratie" aufgelöst, mit der Begründung, sie hätte die ersten Parlamentswahlen seit 20 Jahren boykottiert.

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Quelle:
dpa/woja
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