Birma: Inhaftierung von Suu Kyi:Clinton fordert sofortige Freilassung

Nach der Inhaftierung von Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi gerät die Militärjunta in Birma zunehmend unter Druck. US-Außenministerin Clinton ist "tief beunruhigt".

Nach der Inhaftierung der birmanischen Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi setzen sich immer mehr Länder für die Friedensnobelpreisträgerin ein. Suu Kyi müsse sofort freigelassen werden, forderte US-Außenministerin Hillary Clinton von der in Birma herrschenden Junta. Sie sei "tief beunruhigt" über die Anklage wegen "unbegründeter Verbrechen", sagte Clinton.

Birma: Inhaftierung von Suu Kyi: Exil-Birmanen demonstrieren in Japan für die Freilassung von Aung San Suu Kyi.

Exil-Birmanen demonstrieren in Japan für die Freilassung von Aung San Suu Kyi.

(Foto: Foto: AFP)

Davor hatten bereits Deutschland, die EU und die UN eine Freilassung gefordert. "Nur eine Politik, die alle politischen und ethnischen Gruppen einschließt", könne zu einer "dauerhaften Versöhnung und Stabilität" führen, erklärte das Auswärtige Amt in Berlin. Die Bundesregierung sei "zutiefst besorgt" über Suu Kyis Lage und Gesundheitszustand. UN-Generalsekretär Ban ließ erklären, Suu Kyis sei "ein wesentlicher Gesprächspartner für eine nationale Aussöhnung in Birma". Sie müsse daher freikommen.

Unerlaubter Besuch

Nach zahlreichen westlichen Ländern setzen sich nun auch Thailand, Indonesien, Japan und Singapur für die Friedensnobelpreisträgerin ein. Der thailändische Regierungschef Abhisit Vejjajiva äußerte sich besorgt über den Gesundheitszustand der 63-jährigen Suu Kyi. Er mahnte zudem die Umsetzung eines Fahrplans für die Demokratisierung des Landes an. Die Menschenrechtsorganisationen Amnesty International und Human Rights Watch forderten auch die Nachbarländer China und Indien auf, Druck auf die Führung in Birma auszuüben.

Ältestenrats-Mitglied Desmond Tutu kritisierte, die Entscheidung der birmanischen Militärjunta, die 63-Jährige wegen eines angeblichen Verstoßes gegen die Auflagen ihres Hausarrestes anzuklagen, sei absurd. Es handele sich lediglich um einen Vorwand, um Suu Kyi weiter gefangenhalten zu können. Der vom früheren südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela 2007 gegründete Ältestenrat forderte eine Freilassung.

Suu Kyi ist Ehrenmitglied des Ältestenrates, zu dem unter anderem der frühere US-Präsident Jimmy Carter, Ex-UN-Generalsekretär Kofi Annan und die frühere UN-Menschenrechtskommissarin Mary Robinson gehören. Sie war am Donnerstag in das berüchtigte Insein-Gefängnis von Rangun gebracht worden.

Die Militärregierung wirft der seit Jahren unter Hausarrest stehenden Oppositionsführerin vor, unerlaubt Besuch empfangen zu haben. In der vergangenen Woche war ein Amerikaner festgenommen worden, der mehrere Tage im Haus der 63-Jährigen verbracht haben soll. Suu Kyi hatte in Vernehmungen ausgesagt, dass der Mann sich gegen ihren Willen Zutritt verschafft habe. Im Falle einer Verurteilung drohen ihr drei bis fünf Jahre Haft.

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