Biografie:Wagenknecht erklärt sich

Linksfraktionschefin Sahra Wagenknecht gewährt in einer Biografie tiefe Einblicke in die Beweggründe für ihren Rückzug aus der ersten Reihe. Wagenknecht hatte wegen Burn-out Anfang des Jahres eine Auszeit genommen und dann angekündigt, nicht erneut als Fraktionsvorsitzende zu kandidieren. Die Auszeit sei ihr vom Arzt verordnet worden, Wagenknecht habe in dieser Zeit sogar darauf verzichtet, ihre E-Mails zu lesen, schreibt Autor Christian Schneider in dem Buch "Sahra Wagenknecht - Die Biografie". Es erscheint an diesem Donnerstag. Dem Verlag zufolge gewährte die Fraktionschefin dem Autor Zugang zu ihrem engsten Kreis, unter anderem zu ihrer Mutter - was sie der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Während der Krankheit und Zwangspause von der Politik seien Wagenknecht auch die Grenzen ihrer politischen Fähigkeiten bewusst geworden. Sie könne Menschen gewinnen, aber letztlich sei ihr das politische Handwerk fremd, zitiert Schneider die 50-Jährige. "Also, den Apparat zu beherrschen, das liegt mir nicht. Die Fraktion zu führen, das macht eigentlich Dietmar Bartsch. Und das gehört ja eigentlich zur Politik: Leute zusammenholen, zu strukturieren, mit Leuten umzugehen." Eigentlich sei sie gar keine Politikerin, wird Wagenknechts Mutter in der Biografie zitiert. Diese Einschätzung, heißt es in dem Buch, teile auch ihr Ehepartner Oskar Lafontaine (Linke) "in mancher Hinsicht".

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