Willy Brandt prägte wie kein anderer Nachkriegsvorsitzender die Partei (1964-1987). Doch nicht nur die Partei fühlte sich von Brandt an den charismatischen US-Präsidenten John F. Kennedy erinnert: Als Bürgermeister von Berlin bekannt, profitierte er später vom Außenministerbonus und wurde der erste sozialdemokratische Kanzler der Bundesrepublik.
Kurz nach seiner Wiederwahl erklärten im Februar 1973 rund 72 Prozent aller Bundesbürger gegenüber dem Allensbach-Institut, eine gute Meinung von Willy Brandt zu haben. Während der Rezession und der Krise der SPD im Jahr 1979 hingegen sagten dies nur noch 38 Prozent.
Mit der Wiedervereinigung stieg das Ansehen des Alt-Vorsitzenden wieder an: So erklärten 1990 sogar rund zwei Drittel aller Unions-Anhänger, die Brandt einmal persönlich gesehen hatten, von ihm einen guten Eindruck zu haben. 1992 gaben rund 80 Prozent der Unions-Anhänger an, Brandt für den "ganz großen Männern" des Jahrhunderts zu halten. Selbst bei den Sozialdemokraten schaffte er es nur auf 90 Prozent.
(Foto: dpa)