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Beständige Klischees: Russen sind trinkfest, großzügig und leiden unter ihren Machthabern. Eine Ausstellung zeigt den Ursprung der oft noch gültigen Vorurteile - und was die Russen über uns denken.
Im Sommer 2005 schreckte das Magazin Stern die Deutschen auf: Russische Touristen erobern die schönsten Strände in der Türkei und Ägypten. Im Vorspann des Artikels heißt: "Rentenloch und Hartz IV waren schon schlimm genug. Jetzt nehmen uns die Russen auch noch die Liegestühle weg." Kurz und knapp ließe sich der Text mit "Die Rüpel kommen" zusammenfassen.
Der Artikel beschäftige sogar den Presserat, da sich eine Studentin über die "abgrundtiefe Ignoranz und die Verbreitung unzähliger Vorurteile" beschwert hatte. In dem Artikel war unter anderem ...
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... der normale Russe beschrieben worden: "Der vormalige Sowjetmensch ist niedrig und robust wie T-34-Panzer gebaut. Arme wie ein Preisringer, Waden wie das Abzugsrohr des Kanonenofens einer Taigahütte". Da fällt es selbst einer Satirezeitschrift wie der Titanic schwer, mitzuhalten - hier ein Motiv aus dem Jahr 1984. Das Boulevardblatt ...
Foto: Katalog/ Deutsch-Russisches Museum
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... B.Z. sah die Deutschen im August 1998 zum Höhepunkt der Bankenkrise sogar in der Pflicht, den Russen zu helfen. Große Aufmerksamkeit erzeugte auch ein Cover des Nachrichtenmagazins ...
Foto: Katalog/ Deutsch-Russisches Museum
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... Der Spiegel, das einen Artikel über den Gasmonopolisten Gazprom mit einem grimmigen Putin illustrierte. Die Darstellung ist eine Anspielung auf ...
Foto: Katalog/Deutsch-Russisches Museum
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... ein CDU-Plakat aus dem Jahr 1953, in dem ein Rotarmist am Horizont lauert. Gerade in den ersten Jahren der Bundesrepublik war das Feindbild Sowjetunion sehr präsent. Auch die Band ...
Foto: Katalog / Sammlung Stiftung Haus der Geschichte der BRD
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... Berlin Express verwendete 1982 das gleiche Motiv für ihre Maxi-Single "The Russians are coming" - jedoch auf sehr ironische Weise. Andere Klischees benutzte hingegen ...
Foto: Katalog / Universität Köln
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... Udo Lindenberg, der gemeinsam mit Ballerinas auf dem Roten Platz posierte. Noch häufiger wurden jedoch die ...
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... Matrjoschka-Figuren zur Illustration des Russischen verwendet - auch beim Gastspiel des Sowjetischen Staatszirkuses in der DDR. Sehr populär in Westdeutschland war auch ...
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... bis in die sechziger Jahre der Russenkittel für Kinder sowie ...
Foto: Katalog / Rheinisches Industriemuseum Oberhausen
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... der Kosakenkaffee. Überhaupt überwog in der BRD ein folkloristisches Russlandbild. In der DDR waren solche Klischees ...
Foto: Katalog / Deutsch-Russisches Museum
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... undenkbar: Auf zahllosen Plakaten, Denkmälern und Wandzeitungen wurde die Völkerfreundschaft zwischen der UdSSR und der DDR zelebriert - getreu dem Motto . Doch auch die Russen pflegen ihre Stereotype über die Deutschen und gehen zunehmend locker mit ihnen um: Zum Ende der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 ...
Foto: Katalog / Deutsches Historisches Museum
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... zeigte die Zeitschrift Wlast dieses Titelbild eines deutschen Fans. Der Titel lautet: "Ausgefeiert. Kölner Hasen, Teufel und 100 Gramm (Wodka) auf der Fußballweltmeisterschaft." Der deutsche Fan trägt zwar den Germanenhelm, der in den Augen der Russen typisch für die Deutschen ist, und die Nationalfarben, doch er hat nichts Einschüchterndes mehr. Ganz anders waren ...
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.. frühere Darstellungen: Die Pickelhaube steht für den sprichwörtlichen deutschen Militarismus. Dieses Plakat aus dem Ersten Weltkrieg zeigt eine Kinderzeichnung und ist überschrieben mit den Worten: "Nieder mit den Deutschen". Dabei ...
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... schätzen die Russen deutsche Technik sowie deren Arbeitseifer und Fleiß. Schon im 19. Jahrhundert wurden deutsche Unternehmen wie Siemens in Russland aktiv und machten dort gute Geschäfte - unter anderem mit diesem Morseapparat. Auch Philosophen wie ...
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... Karl Marx oder kommunistische Kämpfer wie Rosa Luxemburg oder Karl Liebknecht wurden in der Sowjetunion verehrt. Im Zweiten Weltkrieg bestimmten Feindbilder die Medien. So wurden die ...
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... Deutschen als einfältige Räuber gezeigt oder als faschistische ...
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... Schweine dargestellt. Doch auch die Propaganda der Nationalsozialisten ...
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... setzte auf alte Feindbilder und zeigte die Russen als Barbaren und warnte vor dem "jüdischen Bolschewismus". Insgesamt sind in der Berliner Ausstellung "Unsere Russen, unsere Deutschen. Bilder vom Anderen 1800-2000" bis zum 2. März 2008 mehr als ...
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... 450 Exponate zu bewundern. Weitere Informationen unter www.unsererussen.de. Ein ausführlicher Katalog ist im Christoph Links Verlag zum Preis von 24 Euro erschienen; im Buchhandel kostet er mit Festeinband 29,90 Euro.
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(sueddeutsche.de/mako/cmat)