Bildstrecke:Gefährliche Trends: Der Drogen- und Suchtbericht 2008

Von Aufatmen kann keine Rede sein: Der aktuelle Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung zeigt, dass Millionen Deutsche durch Alkohol, Tabak, Drogen und Medikamente ihre Gesundheit aufs Spiel setzen. Ein Überblick über gefährliche Trends - aber auch einige Lichtblicke im Kampf gegen Suchtverhalten - in Bildern.

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Joint, dpa

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Von Aufatmen kann keine Rede sein: Der aktuelle Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung zeigt, dass Millionen Deutsche durch Alkohol, Tabak, Drogen und Medikamente ihre Gesundheit aufs Spiel setzen. Ein Überblick über gefährliche Trends - aber auch einige Lichtblicke im Kampf gegen Suchtverhalten - in Bildern.

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Alkohol Jugendlicher, ddp

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1,3 Millionen Menschen in Deutschland sind alkoholabhängig. Besondere Sorgen bereitet dabei der hemmungslose Alkoholkonsum vieler Jugendlicher. "Binge Drinking" ist eine fatale Mode, die sich weiter breitmacht. Fünf oder noch mehr alkoholische Getränke am Stück zu trinken, war 2007 für ganze 26 Prozent der 12- bis 17-Jährigen nichts Neues. Zwei Jahre zuvor hatten noch "nur" 20 Prozent Erfahrungen damit.

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Flatrate-Party, ddp

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Immer wieder machten in letzter Zeit sogenannte Flatrate-Partys Schlagzeilen, bei denen sich Jugendliche bis ins Koma tranken. Der aktuelle Drogen- und Suchtbericht bestätigt, dass immer mehr junge Deutsche inzwischen Erfahrung mit dem sprichwörtlichen Trinken bis zum Umfallen haben. Zwischen 2000 und 2006 hat sich die Zahl der Krankenhauseinweisungen von 10- bis 20-Jährigen wegen Alkoholvergiftungen auf 19.500 Fälle mehr als verdoppelt.

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Alkohol Supermarkt, ddp

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Die berühmt-berüchtigten Alkopops haben zwar "drastisch" an Beliebtheit verloren. Gleichzeitig sind die Konsummengen von Alkohol bei Kindern und Jugendlichen aber "stark angestiegen", so die Drogenbeauftragte der Bundesregierung. Waren es bei den 12- bis 17-Jährigen 2005 noch 34 Gramm reinen Alkohols pro Woche, so lag die Menge 2007 den aktuellen Daten zufolge bei 50 Gramm.

Dafür macht Sabine Bätzing nicht zuletzt den starken Einfluss der Alkoholwerbung verantwortlich, die "teilweise ganz offensiv jugendliche Lebenswelten und Images anspricht". Dementsprechend soll eine bessere Selbstkontrolle der Werbung durch die Alkoholwirtschaft erreicht werden. Auch ein nationales Aktionsprogramm zur Alkoholprävention ist bei der Bundesregierung in Arbeit.

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Rauchverbot, ddp

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Beim Thema Tabak war die Politik im vergangenen Jahr bereits besonders aktiv. Doch noch immer raucht in Deutschland ein Drittel der Erwachsenen.

Die Rauchverbote für öffentliche Innenräume wurden und werden hitzig diskutiert - und sind trotz allem ein Erfolg, wie der Suchtbericht nahelegt. Laut einer Umfrage des Instituts tns-emnid begrüßen 71 Prozent der Deutschen die Maßnahmen zum Nichtraucherschutz.

Die Tabakpolitik scheint besonders bei jungen Menschen Früchte zu tragen, denn während 2001 noch 28 Prozent der Jugendlichen rauchten, waren es 2007 nur noch 18 Prozent. "Je früher mit dem Rauchen begonnen wird, desto größer ist die Zahl der aktuell täglich konsumierten Zigaretten", heißt es im Bericht der Drogenbeauftragten. Man werde also die Präventionsstrategie weiter verfolgen, ein nationales Aktionsprogramm gegen Tabakkonsum sei derzeit in Arbeit.

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Raucherdemonstration, ddp

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Viele Gastronomen und rauchende Gäste gehen gegen den rigiden Nichtraucherschutz auf die Barrikaden, doch die Drogenbeauftragte Bätzing bleibt hart: "Ich appelliere an die Länder, die Ausnahmeregelungen im Bereich der Gaststätten zu streichen."

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Pillen, ddp

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Eine Sucht, die oft unbemerkt bleibt und doch gravierende Folgen für Körper und Psyche haben kann: die Abhängigkeit von Medikamenten. Laut aktuellen Erkenntnissen haben 1,4 Millionen Menschen in Deutschland den Umgang mit medizinischen Präparaten nicht mehr im Griff. Statistisch gesehen ist diese Form der Sucht also ein noch gravierenderes Problem als Alkoholismus.

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Drogen, ddp

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200.000 Deutsche konsumieren derzeit Opiate, Kokain, Amphetamine und Halluzinogene. Erstmals seit einigen Jahren bezahlten wieder mehr Menschen ihre Sucht mit dem Leben: 2007 stieg die Zahl der Drogentoten im Vergleich zum Vorjahr von 1296 auf 1394 an.

Die Ursachen für diese traurige Trendwende, die vor allem Heroinsüchtige betrifft, könne derzeit noch nicht genau benannt werden. "Eine mögliche Ursache könnte die veränderte Altersstruktur bei den Abhängigen sein, weil sie inzwischen älter geworden sind, aber auch der körperliche Verfall voranschreitet", so der Suchtbericht.

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Joint, Reuters

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Etwa 600.000 vorwiegend junge Menschen in Deutschland konsumieren Cannabis oder sind davon abhängig. Bei Jugendlichen unter 18 Jahren verliert die Droge aber offenbar an Popularität. Das ist nicht zuletzt eine Folge davon, dass immer weniger junge Menschen Zigaretten rauchen. Denn "wer nicht raucht, greift auch weniger zum 'Joint' ", wie es im Suchtbericht heißt.

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Afghanistan, AP

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Nicht nur im Inland will die Bundesregierung gegen illegale Drogen vorgehen. Im Kampf gegen den internationalen Drogenanbau und -handel setze man im Wesentlichen auf "Armutsbekämpfung, die Verbesserung der Bildungschancen und Lebensbedingungen sowie die Prävention zur Reduzierung des Drogenkonsums in den Anbauländern".

Opiumanbau in Afghanistan/ Foto: AP/ Texte: ihe/tbc

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