... durchgängig erhöht. Zur Definition der Armutsrisikogrenze greift die Statistik auf eine Zahl zurück, die mit Hilfe des Einkommens berechnet wird. Der Prozentsatz in der Grafik zeigt den Anteil der Personen, deren Einkommen unter der Amrutsrisikogrenze liegt. 2003 lag die Armutsrisikoquote bei 13,5 Prozent. Damit haben 13,5 Prozent der Bundesbürger weniger als 60 Prozent des Medianeinkommens verdient.
Das wiederum muss nicht dem Durchschnittseinkommen entsprechen - also alle Einkommen der Bundesbürger zusammengezählt geteilt durch die Anzahl der Bundesbürger. Es ist ein Wert, den man sich folgendermaßen veranschaulichen kann: Alle Bundesbürger werden der Reihe nach aufgestellt - nach aufsteigendem Einkommen. Der Bürger mit dem Medianeinkommen stünde bei dieser Reihe genau in der Mitte. Wer weniger als 60 Prozent dieses Werts verdient, gehört laut Statistik zur Risikogruppe. Zur Gruppe derer, die in die Armut abrutschen können.
Doch bereits hier beginnen die Probleme mit der statistischen Armutsdefinition: Die 60-Prozent-Grenze wird zwar allgemein als Armutsgefährdungsgrenze bezeichnet. Es handelt sich um eine politische Konvention, die der Europäische Rat 2001 beschlossen hat. Zusätzlich dazu aber verwendet etwa das Statistische Bundesamt weitere Grenzwerte in Höhe von 40, 50 oder 70 Prozent des Medianeinkommens. 70 Prozent gilt dabei als "prekärer Wohlstand", der mit Einschränkungen in zentralen Lebensbereichen einhergeht. Wer weniger als 50 Prozent verdient, gilt nicht mehr nur als armutsgefährdet, sondern als einkommensarm. Wer mit weniger als 40 Prozent auskommen muss, ist arm.
Betrachtet man nun die Armutsrisikoquoten näher, so gibt es Gruppen, die von Armut besonders gefährdet sind:
Grafik: Vera Thiessat Quelle: Erster und zweiter Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung; Einkommens- und Verbrauchsstichprobe