Bildstrecke:25 Jahre Grüne

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Kurz vor seinem Tod engagierte sich Studentenführer und 68er-Ikone Rudi Dutschke bei den Grünen. Die Gründung des Bundesverbands 1980 erlebte er allerdings nicht mehr. Er starb 1979 an den Langzeitfolgen einer Schussverletzung.

(Alle Fotos: AP, DPA, DDP, Reuters)

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Die Geburtsstunde der Partei Die Grünen: Nach ersten Erfolgen regionaler grüner Parteien bei der Europawahl 1979 trifft sich am 13. Januar 1980 eine bunte Gruppe engagierter Umweltschützer und Linker in Karlsruhe, um sich als bundesweite Partei zu organisieren. Prominente Mitglieder der ersten Stunde - von links nach rechts: August Haussleitner, Norbert Mann, Herbert Gruhl (Ex-CDU), Gisela Schüttler, Dietrich Wilhelm Plagemann, Karl Kerschgens und Alfred Vordermeister.

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Nur wenig später zeigt sich, dass nicht alle unter den grünen Hut passten. Herbert Gruhl (rechts, konservativer ehemaliger CDU-Umweltschützer) und Baldur Springmann (Mitte, Öko-Bauer im berühmten Russenkittel) zogen sich bald aus der neu gegründeten, stark links orientierten Partei zurück und überließen das Feld den Friedens-, Anti-Atomkraft-, Sozialismus- und sonstigen Aktivisten. Viele Umweltschützer blieben natürlich ebenfalls in der Partei. Die Interessen und Überzeugungen innerhalb der Grünen blieben vielfältig - was sich bis in die 90er Jahre im Flügelkampf der Fundis um Jutta Ditfurth und der Realos um Joschka Fischer widerspiegelt.

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Solche Szenen gab es nur auf Parteitagen der Grünen: Ermüdet von den langen Beratungen über ein Programm schlafen im März 1980 zwei Frauen auf dem Boden der Versammlungshalle.

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Einzug in den Bundestag mit Blumen: 1983 erringen die Grünen mit 5,6 Prozent 28 Mandate. Am 29. März nimmt Helmut Kohl die Wahl zum Bundeskanzler an - beobachtet von den Grünen-Abgeordneten Petra Kelly (l) und Marieluise Beck-Oberdorf.

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Daran mussten sich die Parlamentarier von CDU, SPD und FDP - und die ganze Republik - erst gewöhnen. Abgeordnete der Grünen 1983 im Deutschen Bundestag.

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Petra Kelly war bis zu ihrem Tod eine Galionsfigur der Grünen.

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Besuch einer Grünen-Delegation bei Erich Honecker 1983. Otto Schily - damals noch einer der Promis der Umwelt-Partei - und Petra Kelly überreichten dem starken Mann des Arbeiter- und Bauernstaates einen "Friedensvertrag". Ein Hingucker - vor allem für den überraschten Honecker - war das T-Shirt von Kelly: "Schwerter zu Pflugscharen".

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Ohne Waffen leben, ohne Atomkraft, dafür in einer Umwelt, die man von den Kindern nur geborgt hat - auf einem Parteitag 1984 zeigen die Grünen, wofür sie sich einsetzen wollten. Von der baldigen Realisierung vieler ihrer guten Vorsätze haben sie sich inzwischen verabschiedet.

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Joschka Fischer nach einem langen Marsch durch die Institutionen - 1985 übernimmt er als erster Grüner einen Ministerposten. Hessens Ministerpräsident Holger Börner ernennt ihn zum Umweltminister - obwohl er sich eigentlich strikt gegen rot-grüne Koalitionen ausgesprochen hat. Die Partnerschaft währt denn auch nicht sehr lange - Schuld am Bruch waren nach Meinung der Grünen die Genossen. Vor der Vereidigung Fischers drohte die hessische Industrie mit Abwanderung!

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Die Turnschuhe, die Fischer bei der Vereidigung trägt, wurden ihm eigens dafür geschenkt. Der "Turnschuh-Minister" vermachte sie danach einem Museum. Fischer trägt Turnschuhe eigentlich nur zum Sport - und für Foto-Sessions.

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Wie im richtigen Leben - Joschka Fischer, hessischer Umweltminister, spielt 1986 im Film "Va Banque" einen Taxifahrer. Fischer hat seinen Lebensunterhalt zeitweilig als Taxifahrer und Antiquar verdient.

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Die Parteitage der Grünen bleiben irgendwie anders - Konflikte werden öffentlich in aller Heftigkeit ausgetragen - während sich die Delegierten trotz allem zu unterhalten versuchen.

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Wo anders konnte man solche Bilder sehen als auf einem Parteitag der Grünen? Direkt vom Bahnhof zur Delegiertenkonferenz - mit Sack und Pack. Übernachtet wurde in Jugendherbergen oder wo es eben ging. Auf jeden Fall irgendwie alternativ.

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Mit Kind und Katze auf dem Parteitag - schließlich ging es um die Umwelt, die für den Nachwuchs erhalten werden sollte. Und um den Schutz der Tiere natürlich auch.

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Frust bei den Hessen-Grünen Daniel Cohn-Bendit und Umweltminister Fischer 1987. Auf einer Landesdelegiertenkonferenz beschließt die Partei mit großer Mehrheit das Ende der ersten rot-grünen Koalition, da die hessische SPD nicht bereit ist, die Betriebsgenehmigung für die Plutoniumfabrik Alkem in Haunau zurückzuziehen.

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1987 wird Jutta Ditfurth (r) in den Vorstand der Grünen gewählt, zusammen mit Christian Schmidt und Regina Michalik. Ditfurth ist die Tochter des Wissenschaftsjournalisten und TV-Moderators Hoimar von Ditfurth. Das "von" hat die Mitbegründerin der Grünen abgelegt. Als Vertreterin der Fundis war Ditfurth quasi die direkte Gegenspielerin von Joschka Fischer, dem "Oberrealo". Nachdem sie sich mit ihrer Ökologischen Linken (Forum der Radikalökologinnen, Ökosozialistinnen und Feministinnen) in der Partei nicht durchsetzen konnte, gab sie 1991 ihre Mitgliedschaft bei den Grünen auf.

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1987 sind sie noch in einer Partei und führen gemeinsam die Realo-Fraktion der Grünen an: Der grüne Bundestagsabgeordnete Otto Schily und ein dicklicher Landtagsabgeordneter aus Hessen namens Joschka Fischer. 1989 tritt Schily aus der Partei aus und in die SPD ein. Schröder hatte schon lange zuvor erklärt, bei ihm könnte Schily einen Ministerposten kriegen. Hätte er aber bei den Grünen vielleicht auch bekommen.

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Niemand hatte zuvor auf politischer Ebene Homosexualität so offensiv zum Thema gemacht wie die Grünen. Volker Beck, heute Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Bundestagsfraktion, 1987 mit einem Schwulen-Plakat der Grünen.

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Der Berliner Christian Ströbele. 1989 sprach er sich für eine rot-grüne Koalition in Berlin aus. Ströbele ist der einzige Grüne im Bundestag, der sein Mandat einer Direktwahl verdankt.

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Mai 1989: Die Grünen weigern sich standhaft, auf ihren Delegiertenkonferenzen auf ungewöhnliche Haltungen zu verzichten.

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1993 kommt es zum Zusammenschluss der Ostdeutschen Bürgerrechtsorganisation Bündnis 90 und der westdeutschen Partei Die Grünen. Während des Versammlungsparteitages, an dessen Ende die Partei Bündnis90/Die Grünen heißen wird, kommt es zu Demonstrationen gegen die Kernkraft - nach wie vor eines der wichtigsten Themen der Partei.

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MdB Gerd Poppe vom Bündnis 90 umarmt Joschka Fischer, nachdem sich die ostdeutschen Bürgerrechtler für den Zusammenschluss ausgesprochen haben und der Vereinigung der Parteien nichts mehr im Wege steht. Später wurde Poppe unter Fischer Menschenrechtsbeauftragter im Auswärtigen Amt.

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1997: Soooo groß war der Fisch, denn ich ... Nein, das war es nicht. Soooo dicht sind wir an einer Regierungsbeteiligung ... das kommt eher hin. Noch ist der ehemalige niedersächsische Umweltminister Jürgen Trittin nicht Bundesumweltminister, sondern Vorstandssprecher von Bündnis 90/Die Grünen. Aber die Richtung ist klar.

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1998, nach der Bundestagswahl im September. Die Richtung ist klar: Regierungsbeteiligung. Die Grünen haben 6,7 Prozent der Stimmen erhalten und verhandeln mit der SPD über eine Koalition. In einer Verhandlungspause geht Joschka Fischer einer seiner Lieblingsbeschäftigungen nach, zusammen mit einem seiner Lieblingsparteifreunde und Realo-Kollegen, dem Fraktionsvorsitzenden und späteren Vorsitzenden der Grünen, Fritz Kuhn.

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Rot-Grüne Strahlemänner: Gerhard Schröder (l), Joschka Fischer und SPD-Chef Oskar Lafontaine nach der Unterzeichnung der Koalitionsvereinbarung im Oktober 1998. Lafontaine ist inzwischen ausgestiegen, Fischer hat wieder an Gewicht zugelegt, und der Kanzler färbt sich nicht die Haare.

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1999: Während der Bundesversammlung der Grünen in Bielefeld bewirft ein Demonstrant Außenminister Joschka Fischer aus Protest gegen die Kosovo-Politik der Bundesregierung mit einem Farbbeutel. Manche Grüne sehen in der Zustimmung von Bündnis 90/Die Grünen zu Kosovo-Einsätzen der Bundeswehr einen Verrat ur-grüner Ideale: Gewaltlosigkeit und Pazifismus.

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