Bilanz 2015:Verbrechen gegen Flüchtlinge

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Brandanschläge auf Asylbewerberheime, Angriffe auf Demonstranten, Attacken auf Helfer vom Roten Kreuz: 2015 gab es bereits zahlreiche Verbrechen mit fremdenfeindlichem Hintergrund.

Escheburg, Schleswig-Holstein. Im Februar wird ein Brandanschlag auf eine noch unbewohnte Flüchtlingsunterkunft verübt; ein Tag, bevor dort Asylbewerber einziehen sollten. DNA-Spuren an einem Kanister überführen schließlich einen 39-jährigen Finanzbeamten aus dem Ort. Das Landgericht Lübeck verurteilt ihn im Mai zu zwei Jahren auf Bewährung.

Malterdingen, Baden-Württemberg. Im März setzen Unbekannte eine geplante Asylbewerberunterkunft unter Wasser.

Tröglitz, Sachsen-Anhalt. Ein Brandanschlag auf eine geplante Asylbewerberunterkunft löst am Osterwochenende bundesweit Schlagzeilen aus. Die Täter sind bis heute nicht gefasst.

Hofheim, Hessen. Mit einer Druckluftwaffe werden im April neun Schüsse auf ein Fenster einer Asylbewerberunterkunft abgegeben. Von den 22 dort untergebrachten Flüchtlingen wird keiner verletzt.

Limburgerhof, Rheinland-Pfalz. Unbekannte zünden in der Nacht zum 6. Mai eine im Bau befindliche Unterkunft an.

Hoyerswerda, Sachsen. Anfang Juni wird ein Brandsatz auf eine Notunterkunft für Asylbewerber geworfen. Die Polizei ermittelt drei Verdächtige.

Freital, Sachsen. Im Juni kommt es vor einer Flüchtlingsunterkunft mehrmals zu Angriffen auf Demonstranten, die sich für Asylbewerber einsetzen. Rechtsextreme und "Bürgerwehren" machen Stimmung gegen Flüchtlinge.

Meißen, Sachsen. Ende Juni verüben Unbekannte einen Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft.

Lübeck, Schleswig-Holstein. Ende Juni wird Feuer in einer im Bau befindlichen Asylunterkunft gelegt. Der Brand kann schnell gelöscht werden.

Mengerskirchen, Hessen. In der Nacht zum 1. Juli wird eine geplante Flüchtlingsunterkunft mit Schweineköpfen, Innereien und Schmierereien besudelt.

Böhlen, Sachsen. Auf ein Flüchtlingsheim werden Mitte Juli Schüsse abgegeben. Verletzt wird niemand.

Reichertshofen, Bayern. Mitte Juli wird ein Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft verübt.

Remchingen-Singen, Baden-Württemberg. Mitte Juli verursacht ein Feuer in einem leer stehenden Gebäude, das als Asylbewerberunterkunft vorgesehen ist, hohen Sachschaden.

Waldaschaff, Bayern. In der Garage einer Flüchtlingsunterkunft bricht Mitte Juli ein Feuer aus. Die Brandursache ist unklar.

Halberstadt, Sachsen-Anhalt. Auf Zelte von DRK-Helfern vor einer Flüchtlingsunterkunft werden am 19. Juli Steine geworfen. Eine Frau wird leicht verletzt. Ein 15-jähriger Jugendlicher wird als einer der Täter identifiziert.

Niederstedem, Rheinland-Pfalz. Unbekannte setzen in der Nacht zum 13. August in dem Eifeldorf ein von Asylbewerbern bewohntes Haus in Brand. Die Bewohner waren zur Tatzeit nicht anwesend.

Drögenheide, Mecklenburg-Vorpommern. Unbekannte beschießen Mitte August ein Asylbewerberheim mit Feuerwerkskörpern.

Berlin. Ermittler nehmen drei Verdächtige fest, die am Donnerstag brennende Holzlatten auf das Gelände einer Flüchtlingsunterkunft in Marzahn geworfen haben sollen.

Neustadt, Bayern. In einem Asylbewerberheim bricht in der Nacht auf Freitag ein Feuer aus. Drei Männer sollen anschließend geflüchtet sein.

Heidenau, Sachsen. Rechtsradikale randalieren am Wochenende drei Nächte in Folge vor einer Asylunterkunft. Polizisten werden mit Flaschen, Steinen und Böllern angegriffen. Es gibt Dutzende Verletzte.

Weissach, Baden-Württemberg. In der Nacht zum Montag ist ein Haus ausgebrannt, das zur Unterbringung von Asylbewerbern vorgesehen war.

© SZ vom 25.08.2015 / AFP, dpa, SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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