Beziehung zwischen USA und Libyen:Bush telefoniert mit Gaddafi
Nächster Schritt in Richtung neue Partnerschaft: US-Präsident George W. Bush hat mit Libyens Staatschef Muammar al-Gaddafi telefoniert. Beide wollen am Aufbau bilateraler Beziehungen weiterarbeiten.
US-Präsident George W. Bush hat mit dem libyschen Staatschef Muammar al-Gaddafi telefoniert und damit einen wichtigen Schritt in Richtung einer vollständigen Normalisierung der Beziehungen zwischen beiden Staaten gemacht.
Bush habe Gaddafi angerufen, um ihm "seine Zufriedenheit" über die abgeschlossenen Entschädigungszahlungen für die Opfer libyscher Terroranschläge mitzuteilen, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Gordon Johndroe. "Die beiden Staatschefs sprachen darüber, dass dieses Abkommen helfen soll, ein schmerzhaftes Kapitel in der Geschichte zwischen unseren beiden Ländern in die Nähe des Abschlusses zu bringen." Beide wollten nun am Aufbau bilateraler Beziehungen arbeiten, sagte Johndroe.
Zwischen Libyen und den USA bahnt sich eine neue Partnerschaft an. Condoleezza Rice etwa ist im September dieses Jahres als erste US-Außenministerin seit 55 Jahren zu einem Besuch nach Libyen geflogen. Dabei hat sie sich auch mit Muammar al-Gaddafi zu Gesprächen getroffen.
Entsprechend dem Schadensersatzabkommen zwischen beiden Ländern hatte Libyen bis Ende Oktober 1,5 Milliarden Dollar (rund 1,18 Milliarden Euro) überwiesen. Dabei geht es um den Bombenanschlag auf ein Flugzeug der Gesellschaft PanAm 1988 über der schottischen Ortschaft Lockerbie, bei dem 270 Menschen getötet wurden, und den Anschlag auf die Berliner Diskothek La Belle, bei dem 1986 zwei Menschen starben.
Das Abkommen sieht zudem die Zahlung von 300 Millionen Dollar an Libyen vor, mit denen die Opfern von US-Vergeltungsschlägen entschädigt werden sollen. Die Beziehungen zwischen Libyen und den USA waren nach einer 23-jährigen Unterbrechung Anfang 2004 wieder aufgenommen worden.