Bewerten Sie die Spitzenkandidaten!:Hessischer Siebenkampf

Die Hessen wählen am Sonntag, unsere User schon jetzt. Wer ist der bessere Mann für Hessen: Thorsten Schäfer-Gümbel (SPD) oder Roland Koch (CDU)? Stimmen Sie in sieben Kategorien ab!

Bernd Oswald

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Bewerten Sie die Spitzenkandidaten!:Kochs Kompetenz

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Als langjähriger Ministerpräsident von Hessen hat Roland Koch das ganze Themenspektrum der Politik im Repertoire. Die hörbarsten Akzente setzte er bei der inneren Sicherheit, am häufigsten meldete er sich in der Wirtschaftspolitik zu Wort: Er forderte Mehrarbeit ohne Lohnausgleich, erarbeitete zusammen mit Peer Steinbrück (damals Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen) eine Liste mit Vorschlägen zum Subventionsabbau, engagierte sich für Steuerreformen und wetterte jüngst gegen die Wiedereinführung der Pendlerpauschle in vollem Umfang. In der Bundes-CDU wird er immer mal wieder als Bundeswirtschaftsminister gehandelt.

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Bewerten Sie die Spitzenkandidaten!:Schäfer-Gümbels Kompetenz

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Politik hat bei Thorsten Schäfer-Gümbel bislang so funktioniert: Er entdeckte ein Thema, begeisterte sich, arbeitete sich ein, trieb es voran, entdeckte währenddessen aber schon wieder ein neues. Das führte dazu, dass er sich irgendwann verzettelte und überall ein bisschen zu Hause war, in kaum einem Thema aber als echter Experte auftrat. Beackert hat er schon die (kommunale) Sozialpolitik, im Landtag agierte er als SPD-Sprecher für Industrie- und Beschäftigungspolitik sowie für Forschung und Technologie.

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Bewerten Sie die Spitzenkandidaten!:Kochs Glaubwürdigkeit

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Roland Kochs Glaubwürdigkeit wurde weitaus öfter als bei anderen Politikern in Frage gestellt: bei der Schwarzgeldaffäre der hessischen CDU im Jahr 2000, als er beteuerte, nichts von den schwarzen Kassen im Ausland gewusst zu haben. Eine Lüge, wie er später zugeben musste. Dann im November 2006, als ihn die Freie Wählergemeinschaft beschuldigte, er habe ihnen Zuschüsse aus Steuermitteln für den Kommunalwahlkampf in Aussicht gestellt, falls sie im Gegenzug auf eine Kandidatur bei der Landtagswahl 2008 verzichteten. Oder eben Anfang 2008, als Koch gegen "zu viele junge kriminelle Ausländer" polterte, wobei gerade Hessen in dieser Beziehung nicht besonders gut dastand und dasteht.

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Bewerten Sie die Spitzenkandidaten!:Schäfer-Gümbels Glaubwürdigkeit

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Wenn es einen Wahlkampf gibt, in dem eine Partei ein Glaubwürdigkeitsproblem hat, dann ist es der von der Hessen-SPD 2009. Es war die Landes- und Fraktionsvorsitzende Andrea Ypsilanti, die Thorsten Schäfer-Gümbel das eingebrockt hat: Gleich zwei Anläufe unternahm sie für eine von der Linkspartei tolerierte rot-grüne Minderheitsregierung. Auch Thorsten Schäfer-Gümbel unterstütze Ypsilanti dabei. Manche Beobachter sehen in Schäfer-Gümbel einen Strohmann Ypsilantis, was die Sache für ihn nicht leichter macht. Er selbst betont, unabhängig zu sein.

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Roland Koch kann polarisieren wie wenige andere Politiker im Lande. Das merkt man auch an seinen Reden. Er versteht es, zuzuspitzen, Attacken zu reiten und zumindest interessiertes Publikum schnell in seinen Bann zu ziehen. In Debatten zeigt er sich meist von seiner eloquenten Seite.

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Bewerten Sie die Spitzenkandidaten!:Schäfer-Gümbels Rhetorik

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Seit November hat Thorsten Schäfer-Gümbel eine Menge Reden gehalten und gezeigt, dass er sehr poiniert sprechen kann. SPD-intern hat er gar den Ruf eines Scharfmachers, der ganze Säle aufpeitschen kann.

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Bewerten Sie die Spitzenkandidaten!:Kochs Integrationsfähigkeit

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Quelle: SZ

Für Roland Koch scheint Integration ein Fremdwort zu sein. Zweimal führte er in Hessen Anti-Ausländer-Wahlkämpfe. Er ist das Paradebeispiel des Polarisierers, macht selbst auch keinen Hehl daraus. Die Quittung in der Bundes-CDU: mehrmals mäßige Ergebnisse bei der Wahl zum Parteivize. In Hessen sieht es anders aus: Den rechten Landesverband hat Roland Koch voll im Griff.

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Die Hessen-SPD ist seit dem Ypsilanti-Desaster tief zerstritten. Den Ton gibt der linke Flügel an (zu dem auch Schäfer-Gümbel gehört), der rechte Parteiflügel ist ziemlich unten durch, seit die vier Abgeordneten Walter, Tesch, Everts und Metzger der Kandidatin Ypsilanti die Stimme für die Ministerpräsidentenwahl verweigerten.

Schäfer-Gümbel wird bescheinigt, auf die verschiedenen innerparteilichen Lager integrativ wirken zu können. Seit er Spitzenkandidat ist, kommuniziert er auffallend viel. Eine Eigenschaft, die ihm noch zugutekommen könnte, falls er nach der Wahl eine Spitzenfunktion in der Hessen-SPD einnehmen sollte.

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Bewerten Sie die Spitzenkandidaten!:Kochs Charisma

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Roland Koch hat viele verschiedene Gesichter: Agent provocateur, Staatsmann, Law-and-Order-Politiker, Wirtschaftsfachmann, Landesvater. Je nachdem, welche Rolle er gerade spielt, transportiert er ganz andere Eigenschaften nach außen.

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Bewerten Sie die Spitzenkandidaten!:Schäfer-Gümbels Charisma

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Thorsten-Schäfer steht erst seit zwei Monaten im Blickpunkt der Öffentlichkeit. In so einer kurzen Zeit ist es schwierig, sich einen Ruf als Menschenfischer zu erarbeiten. Schäfer-Gümbel hat gezeigt, dass er klar reden, zuhören, analysieren - und auch mal über sich selbst lachen kann. Im Internet ist er für manche als "TSG" zur Kultfigur geworden.

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Obwohl er im März erst 51 Jahre alt wird, zählt Roland Koch zu den erfahrensten Spitzenpolitikern: Er ist seit fast zehn Jahren Ministerpräsident, noch länger hessischer Landesvorsitzender, er hat als stellvertretender Chef der Bundes-CDU manche Schlacht geschlagen. Auch im Ausland ist er schon viel unterwegs gewesen, einmal gewährte ihm US-Präsident Bush eine spontane 15-Minuten-Audienz.

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Der 39-jährige Thorsten Schäfer-Gümbel sitzt erst seit 2003 im Landtag. Davor war er in verschiedenen Funktionen für seine Heimatstadt Gießen tätig. Bis zu seiner überraschenden Nominierung als SPD-Spitzenkandidat galt er als Hinterbänkler, auch an den Koalitionsverhandlungen mit den Grünen wirkte er im Herbst 2008 nicht mit.

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Bewerten Sie die Spitzenkandidaten!:Kochs Innovationsfähigkeit

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Eines muss man Roland Koch lassen: Sich selbst hat er schon mehrmals neu erfunden, das merkt man vor allem an der Geschichte seiner Hessen-Wahlkämpfe: 1999 polemisierte er gegen die doppelte Staatsbürgerschaft, 2003 gab er sich als arrivierter Staatsmann, 2008 als knallharter Rechtsstaatsverfechter, jetzt versucht er als erfahrener Wirtschaftspolitiker zu punkten. Er bringt zwar immer wieder neue Ideen in die politische Diskussion ein, zur Realität werden aber nur die wenigsten.

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Bewerten Sie die Spitzenkandidaten!:Schäfer-Gümbels Innovationsfähigkeit

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Quelle: SZ

Für seine kurze Karriere hat sich Thorsten Schäfer-Gümbel schon mit vielen Themen befasst, meist in der Landespolitik. Er setzt sich auch in Hessen für die Einführung von Mindestlöhnen ein, darüber hinaus wirkte er am Entwurf der Bundes-SPD für eine Bürgerversicherung mit, blieb dabei aber meist als Vordenker im Hintergrund.

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