Beweise für Manipulationen fehlen:Ermittlungen zu Feldpost-Affäre eingestellt

Briefe kamen beschädigt an oder sogar ganz ohne Inhalt: Beschwerden in Afghanistan stationierter Bundeswehrsoldaten hatten den Verdacht genährt, ihre Post werde systematisch ausspioniert. Doch die in der Feldpost-Affäre ermittelnden Staatsanwälte sind einem Zeitungsbericht zufolge nun zu einem ganz anderen Schluss gekommen.

Nach mehr als 17 Monaten werden die Ermittlungen zur sogenannten Feldpost-Affäre der Bundeswehr mangels Beweisen eingestellt. Wie die Tageszeitung Die Welt berichtet, stoppt die Staatsanwaltschaft Darmstadt das Verfahren gegen Unbekannt. Sie sehe sämtliche Möglichkeiten zur Aufklärung des Sachverhaltes als ausgeschöpft an.

Der Wehrbeauftragte des Bundestags, Hellmut Königshaus (FDP), hatte nach einer Afghanistanreise Ende 2010 von zahlreichen Fällen berichtet, in denen sich Soldaten im Einsatz über manipulierte Feldpost beschwert hatten: Umschläge waren beschädigt oder mitgeschickte Speichermedien fehlten. Damals war von systematischer Öffnung und Postkontrolle die Rede.

Dem Blatt zufolge vermutet die Staatsanwaltschaft jetzt, dass eine Sortiermaschine für die Vorfälle verantwortlich sein könnte. In dieser seien die Umschläge durch mehrere Walzen und Förderbänder geleitet worden, so dass dickere Gegenstände wie USB-Sticks herausgepresst worden sein könnten.

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